Freitag, 15. Januar 2010
Neu auf DVD:
Year One - Aller Anfang ist schwer
Es muss doch mehr im Leben geben als nur jagen, sammeln, schlafen – selbst in der Steinzeit. Das denkt sich jedenfalls der großmäulige Paläolithikum-Bewohner Zed (Jack Black), der als Jäger eine echte Niete ist und bei seinem Schwarm Maya (June Raphael) ebenso wenig eine Chance hat wie der schüchterne, sensible Oh (Michael Cera) bei der hübschen Eema (Juno Temple). Dann nascht Zed auch noch eine Frucht vom Baum der Erkenntnis – und wird aus dem Dorf verbannt. Eher aus Versehen schließt sich Oh an - und die beiden ungleichen Helden starten zu einer ereignisreichen, abenteuerlichen Odyssee. Nachdem sie den Brudermord von Kain (David Cross) an Abel (Paul Rudd) mit ansehen mussten, den biblischen Urvater Abraham (Hank Azaria) kennengelernt haben und auch noch Zeugen der ersten historisch verbürgten Beschneidung geworden sind, landen Zed und Oh in Sodom. Hier nehmen sie an irritierenden Orgien teil und müssen feststellen, dass Maya und Eema ausgerechnet hierhin als Sklavinnen verschleppt wurden. Die beiden zögern nicht – sie müssen ihre beiden Herzdamen aus diesem Sündenpfuhl befreien. Aufschneider Zed und der zurückhaltende Oh müssen sich jetzt als echte Helden erweisen …

Regisseur Harold Ramis ist verantwortlich für vergangene Film-Perlen wie "Und täglich grüßt das Murmeltier", "Reine Nervensache" sowie die "Ghostbusters"-Filme (als Darsteller und Autor). Was er sich allerdings bei diesem grausamen Machwerk gedacht hat, weiss er vermutlich nur selbst. Diese Ansammlung von unsinnigen Handlungen, dümmlichen Dialogen sowie Fäkal-, Pinkel- und Vorhaut-Witzchen taugt nicht einmal für ein müdes Lächeln, sondern in den allerbesten Momenten allenfalls zum Fremdschämen. Zwar blitzt zwischendurch immer wieder die Hoffnung auf, ein Hauch von "Leben des Brian" könne die einzelnen Szenen beleben, aber allein der Gedanke erweist sich jedesmal wieder als Beleidigung für den Monty-Python-Klassiker. Da kann sich der Vollblut-Komiker Jack Black noch so mühen, dem unterirdischen Niveau gerecht zu werden, er geht bestenfalls mit erhobenen Kopf in dem Schlamassel unter. Noch schlimmer trifft es allerdings den Jungstar Michael Cera, der sich mit diesem Werk tatsächlich als insgesamt völlig überbewertet outet. Unterm Strich wird der Vorzeit-Streifen - dezent und höflich ausgedrückt - seinen Vorraussetzungen nicht einmal ansatzweise gerecht.
Bewertung: 1/10 (Moviepilot Prognose 3,8)


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