Freitag, 12. Februar 2010
Michael Douglas in 'Gegen jeden Zweifel'
Mark Hunter (Michael Douglas), der so joviale wie hartgesottene Staatsanwalt mit Aussicht auf den nächsten Gouverneursposten, kann auf eine beeindruckende Bilanz an rechtskräftig verurteilten Gesetzesbrechern zurückblicken. Der misstrauische und bei seinem Lokalsender unterforderte Fernsehreporter C.J. Nicholas (Jesse Metcalfe) ist allerdings überzeugt davon, dass der aalglatte Hunter die bei Gericht bei Mordfällen vorgelegten DNA-Beweise zu seinen Gunsten fälscht. Um diese brisante Theorie zu beweisen, manipuliert der ehrgeizige und für eine sozialkritische Reportage ausgezeichnete Journalist seinerseits Beweismittel. Als Hauptverdächtiger will er so im aktuellen Mordfall an einer farbigen Prostituierten ins Visier der Justiz geraten, um Hunters Vorgehensweise zu entlarven. Zum Selbstschutz und zur Absicherung hat Nicholas Kumpel und Kollege Corey Finley (Joel David Moore) ihr Vorgehen auf Video dokumentiert. Doch Staatsanwalt Hunter findet heraus, dass er hereingelegt werden soll. Als Nicholas Kollege Corey in der alles entscheidenden Verhandlung das belastende Material vorführen will, wird er von Hunters brutalem Handlanger Merchant (Lawrence Beron), selbst ein hochrangiger Polizist, kurzerhand außer Gefecht gesetzt. Auf Basis der gefälschten Beweise befinden die Geschworenen Nicholas für schuldig und er wird nach dem Gesetz des Staates Louisiana zum Tode verurteilt.



Kann sich eigentlich jemand erinnern, wann Michael Douglas ("Basic Instinct") zuletzt in einer wirklich guten (Haupt-)Rolle begeisterte? Auch in diesem angeblichen Gerichtsthriller ist weder seine Darstellung überzeugend noch gibt sie mehr her als die einer prominent besetzten Nebenrolle. Das Hauptaugenmerk liegt dafür auf der Figur von Jesse Metcalfe, dem berühmtesten Gärtner der US-Serienlandschaft (aus "Desperate Housewives"), der ansonsten schauspielerisch noch nicht unbedingt positiv aufgefallen ist. Sein verkrampftes Spiel passt dabei in diesen schmerzhaft konstruierten Thriller, der von Fritz Langs Drama "Jenseits allen Zweifels" aus dem Jahr 1956 nicht viel mehr übrig lässt als eine unglaubwürdige Gerichtsposse auf Soap-Niveau. Dabei erweist sich das hölzerne Drehbuch als logikfreie Parodie auf vergleichbare Genre-Klassiker wie jüngst "Das perfekte Verbrechen", was offenbar auch das Publikum dachte, das an den dramatischsten Stellen in Lachen ausbrach. In negativster Hinsicht passt eigentlich von dem unlogischen Script bis zur stümperhaften Darstellung alles zusammen - ausser eben der unrühmliche Auftritt des verdienten Alt-Schauspielers Douglas. Vielleicht kann sich der ehemalige Hollywood-Star demnächst ja mit der Figur rehabilitieren, die ihn einst zu Oscar-Ehren brachte - nämlich Gordon Gekko in "Wall Street 2". Ansonsten bleibt von dem Ruhm vergangener Tage langsam nicht mehr viel übrig.
Bewertung: 3/10 (Moviepilot Prognose 5,2)

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