Samstag, 10. April 2010
Kommentar zu Aaron in 'Emmerdale'
Danny Millers Rolle mit immer mehr Tiefe


Über den freitägigen Emmerdale-Plot um Aaron musste ich tatsächlich erst einmal nachgrübeln. Warum sollte jemand wie er, der seine eigene Homosexualität noch mehr fürchtet als die Reaktion seiner Mitmenschen, plötzlich derart bereitwillig Sex wollen und "beleidigt" reagieren bei Jacksons ablehnender Reaktion? Dabei geht es eigentlich gar nicht direkt um den Sex. Wenn jemand seine Empfindungen und die eigene Sexualität über längerem Zeitraum verheimlicht, dann möchte er die einzige Person, der er sich scheinbar nur anvertrauen kann, gleich mit all angestauten Emotionen entgegentreten - sei es weil sie einfach rausmüssen und sei es auch aus einer Art Dankbarkeit, die dieses Vertrauen mit sich bringt. Dass er genau das und Jacksons Verhalten auf die Sexualität münzt, ist dabei nur ein weiteres Zeichen für seine Naivität gegenüber gelebter Homosexualität und seine Hilflosigkeit in der Situation. Umso verständlicher ist die Kränkung, wenn dieser andere, dem er dieses für ihn selbst ganz grosse Vertrauen entgegenbringen möchte, ihm in der Hinsicht plötzlich einen Korb verpasst, und auch die eigene Scham, weil er in dem Moment das sich dem anderen gegenüber Öffnen, das ihm soviel Mut abverlangt, mit der Ablehnung (und seinem falschen Verständnis der Situation) als blamablen Fehler empfinden muss.

Wer sich in Aarons Situation hereinversetzten kann, der muss zugeben, dass das komplexe Gefühlschaos und diese daraus resultierende Situation durchaus auch nachvollziehbar sind - und so oder in anderen Variationen wie aus dem wahren Leben scheinen. Grossartig ist dabei immer noch die Darstellung vom 19jährigen Danny Miller, der eine solche Tiefe mit einer Leichtigkeit zu spielen scheint als sei er tatsächlich Aaron in dieser Situation. Könnte ihm bitte jemand den diesjährigen British Soap Award (www.britishsoapawards.tv) hinterhertragen?


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