Samstag, 17. April 2010
Neu auf DVD:
Wo die wilden Kerle wohnen
Der kleine Max (Max Records) fühlt sich von allen verlassen. Sein Vater hat sich vor einiger Zeit abgesetzt, seine ältere Schwester Claire (Pepita Emmerichs) ist ständig nur mit ihrer Clique unterwegs, und seine Mutter (Catherine Keener) ist einfach nur überfordert. Sie liebt Max über alles, aber ihr Job lässt ihr kaum Zeit für ihre Kinder. Als sie dann auch noch einen neuen Freund (Mark Ruffalo) mit nach Hause bringt, brennen bei Max alle Sicherungen durch. Er schlüpft in sein Wolfskostüm und tobt wie wild durchs Haus. In seiner Wut beißt er seine Mutter, die ihn beruhigen will, und läuft dann voller Schuldgefühle ins kalte Dunkel des Winterabends hinaus. Bei der Flucht vor seiner verzweifelten Mutter entdeckt er schließlich ein kleines Segelboot, das ihn in einer mehrtägigen Fahrt über das Meer zu einer geheimnisvollen Insel bringt. Kaum ist er angekommen, begegnet Max den „wilden Kerlen“. Die riesigen, zotteligen Kreaturen wirken zwar auf den ersten Blick ziemlich furchteinflößend, aber so wie sich der Junge in seinem Wolfsanzug aufführt, passt er perfekt zu ihnen. Er kann sie sogar überreden, ihn zu ihrem König zu machen …
Quelle: www.filmstarts.de

Mit dem dauerhaften Ochsenknecht-Vehikel hat dieser Film trotz des Titels so gar nichts zu tun. Vielmehr ähnelt die fantastische Geschichte einem "Donnie Darko" für Kinder bzw. einer Variante der "Brücke nach Terabithia", wo ein Kind seinen realen Problemen entflieht, um ihnen in seiner lebendig gewordenen Fantasie als Metapher zu begegnen. Die schwierige Thematik wird dabei durchaus kindgerecht aufbereitet, was sie für Erwachsene durchaus mehr als plakativ wirken lässt. Das geht auch grundsätzlich in Ordnung, allerdings verfängt sich das Drehbuch in der symbolischen Fantasiewelt, ohne die Handlung wirklich auf etwas hinauslaufen zu lassen. Kind flüchtet in eine süsse Scheinwelt, Kind setzt sich mit den Problemen bildhaft auseinander, Kind hat gelernt und verabschiedet sich - das erscheint mir bei dem Potential der Vorlage doch zu wenig, um die grundsätzlich gutgemachte Verfilmung nicht unnötig ins Leere laufen zu lassen. Insofern enttäuscht dieser Film letztendlich fast mehr als dass er wirklich überzeugen kann.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6,9)


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