Donnerstag, 6. Mai 2010
Neu auf DVD:
Surrogates - Mein zweites Ich
Ein College-Student wird auf mysteriöse Weise ermordet. Im Zuge ihrer Ermittlungen finden die FBI-Agenten Greer (Bruce Willis) und Peters (Radha Mitchell) heraus, dass der Tote mit einem Mann namens Canter (James Cromwell) in Verbindung stand. Dieser ist der Schöpfer eines revolutionären Hightech-Systems, mit dessen Hilfe sich makellose Roboterkopien von Menschen herstellen lassen - gesunde, fitte und gutaussehende Maschinen, die sich gemütlich vom Wohnzimmersofa aus steuern lassen. Aber wenn Roboter stellvertretend für einen Menschen leben können, können sie da nicht auch Dinge für einen tun, die man sonst selbst nie gewagt hätte? Damit nicht genug. Diese Prämisse macht auch die Mörderjagd zunehmend schwieriger. Wer ist echt, wer ist Kopie in einer Welt voller Maschinenmenschen und Masken? Kann man da überhaupt noch jemandem trauen? Greer und Peters setzen trotzdem alles daran, ihren Job zu Ende zu bringen. Doch irgendeine geheimnisvolle Macht hat etwas dagegen. Und die macht weder vor Menschen noch vor ihren Klonen halt.



Nach der ScienceFiction-Fabel "Avatar" setzt auch diese Zukunftsvision auf Eigen-Klone, erinnert stilistisch aber eher an die Düsternis eines "Blade Runner". Rein optisch ist Regisseur Jonathan Mostow ("Terminator 3") mit seinem futuristischen Setting unbedingt ein hervorragender Film gelungen. Dazu stimmt die Dynamik und der Anteil an Special Effects, die sich bestens der Story unterordnen. Zudem ist Bruce Willis seit "Stirb langsam" einfach eine gesetzte Nummer, die den Film - egal welcher Qualität - erst einmal zum Pflichtprogramm macht. Wenn er sich als Mensch zwischen den Surrogates unwohl fühlt oder bei einer Verfolgungsjagd eben mal ein paar davon über den Haufen fährt, dann sind das auch Szenen, die in Erinnerung bleiben. Allerdings wirkt der Film als Mystery-Thriller mit Action-Einlagen teilweise zu komplex und überladen, ohne wirklich mit glaubwürdiger Tiefe zu überzeugen. Das hinterlässt ein unterkühlten Eindruck, und man sehnt sich doch die einfache(re) Struktur eines "I Robot" oder "Minority Report herbei. Zudem wirken die überperfekten Doppelgänger kontraproduktiv, weil man sich als Zuschauer nie ganz sicher sein kann, ob die Figur auf dem Bildschirm gerade Mensch oder Maschine ist, was für die Handlung selbst dann allerdings kaum eine Bedeutung hat. Letztendlich bleibt aber immer noch ein mehr als solider Genre-Beitrag, der sich inhaltlich einfach nur zu sehr auf die Standards verlässt anstatt seine eigenen verqueren Ideen konsequent zuende zu denken.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6,3)


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