Montag, 7. Juni 2010
Die Kinder aus No. 67 (2005)
1932 in Berlin: Die Freunde Paul und Erwin gehören zur Bande der Kinder aus dem Hinterhof des Hauses Nr. 67. Die beiden Fußballfans verdienen sich durch allerlei Arbeiten das Geld, um sich einen richtigen Lederball kaufen zu können. Als Erwin jedoch entdeckt, dass sein Freund Brötchen stehlen muss, wenn er satt werden will, legt er einen Teil des Geldes ohne zu Zögern in Brot und Schmalz an. Die beiden gönnen sich ein Festessen. Pauls Familie gerät durch die Arbeitslosigkeit seines Vaters immer mehr in Not. Deshalb hat Paul auch keinen richtigen Spaß an den Vorbereitungen zu dem großen Fest im Hinterhof, das die Kinder veranstalten wollen. Doch gerade dieses Fest hilft Pauls Familie aus der Klemme: Mit dem Erlös der Tombola sollen die Mietschulden bezahlt werden. Schon ein Jahr später gibt es die Bande so nicht mehr. Hitler ist an der Macht und ein Teil der Kinder gehört der HJ an. Neuerdings kriselt es auch zwischen Paul und Erwin. Paul spielt öfter mit den Jungen aus der Hitlerjugend. Erwin, dessen Vater als SPD-Mitglied verhaftet wird, kann die nicht ausstehen. Und als Paul plötzlich in der verhassten Uniform auftaucht, trennt die Armbinde mit dem Hakenkreuz die beiden Freunde endgültig.

Der Film mit dem Untertitel "Heil Hitler ich hätt gern'n paar Pferdeäppel" basiert auf die gleichnamige Kinderbücher von Lisa Tetzner und wirkt wie ein bunte Mischung aus diversen kleinen Momentaufnahmen. Leider versäumt es die Verfilmung dabei allerdings, eine durchgehende Handlung zu erzählen, die auch die Aufmerksamkeit des Zuschauers aufrechterhält. Selbst die einzelnen Episoden sind viel zu beliebig, um wirklich einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Und auch die Jungdarsteller wirken zu blass, um in der emotionslosen Bildfolge zu bestehen. Das Thema der Buchreihe, den Nationalsozialismus aus Sicht der Kinder nachzuzeichnen, mag eine Verfilmung wert sein. Sie sollte aber mehr Substanz haben als diese Abhandlung.
Bewertung: 3/10


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