Dienstag, 29. Juni 2010
Achtelfinale 6
Juan lässt Selecao vom Titel träumen
Brasilien - Chile 3:0

Sie versprühen nicht mehr den Zuckerhut-Zauber vergangener Tage, und doch zittert die Welt wieder vor diesem Team. Brasilien lebt. Brasilien schießt wieder Tore. Und Underdog Chile hatte beim 3:0 nicht den Hauch einer Chance.

"Die Zeiten haben sich geändert. Wir müssen einen anderen Fußball spielen", sprach Trainer Carlos Dunga. Heftige Seitenhiebe kassierte er in der Heimat für seinen Sicherheitsfußball. Gestern zeigte er es allen Kritikern und rettete locker seinen Job. Auffällig, dass zunächst seine Innenverteidiger für die größte Unruhe im Strafraum des Gegners sorgen. Erst verwehrt Schiri Webb Ex-Bayern-Star Lucio einen Elfmeter (27.). Doch dann rammt sein Abwehrkollege Juan, früher Leverkusen, sein Team per Kopf in Front (35.).

Ausgerechnet diese beiden, die Chiles Ex-Weltklassestürmer Ivan Zamorano zuvor noch als Schwachstelle ausmachte. "Unseren Stürmern möchte ich folgenden Rat geben: Sie müssen immer auf Juan und Lucio draufgehen", sagte er: "Sie sind Dungas Achillesferse." Gegen Chile präsentieren sie sich eher als Initialzündung. Gradlinig spielt die Selecao danach nach vorne. Ohne Schnörkel, dafür effektiv. Nur vier Minuten nach Juans 1:0 jubelt Fabiano, der nach Vorlage des wiedererstarkten Kaka das 2:0 erzielt (38.).Und auch nach der Pause bleibt das Team hungrig. Ramires tanzt sich von der Mittellinie durch die Abwehr der La Roja, versprüht dabei etwas vom alten Ballzauber, legt quer auf Robinho, der eiskalt zum 3:0 einschiebt. Spätestens jetzt ist das Traum-Viertelfinale der Dunga-Elf gegen Holland beschlossene Sache.Robinho: "Gegen die Niederlande erwartet uns jetzt ein schwierigeres Spiel. Aber wir sind besser als in der Vorrunde."
Quelle: bz-berlin.de

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Achtelfinale 5
Robben küsst Oranje wach
Niederlande - Slowakei 2:1

Bayerns Superstar steht gegen die Slowakei in der Startelf und zaubert Holland ins Viertelfinale

Durban - Arjen Robben ist wieder da. Endgültig. Bayerns Superstar ist der Zauberer in Hollands Team, der Magier, das Genie. Beim 2:1 (1:0) gegen die Slowakei küsst Robben Oranje wach und schießt Holland ins Viertelfinale.

Es ist ein alter Hut, den Arjen Robben da immer abzieht. Haken nach innen und mit links abziehen. In Europa können die Gegner längst die Uhr danach stellen. Jetzt wissen sie es endlich auch in Bratislava, Kosice, Presov und Trnava. Weil die Slowaken durch diesen Fast-schon-Bauerntrick raus sind.

Dieser Arjen Robben ist ein Phänomen. Ein spielendes Genie. Ein Dribbelkünstler. Und dazu noch ein eiskalter Vollstrecker nach einem ganz ausgeklügelten und zur Perfektion getriebenen Angriff.

Fast blind sprintet Robben auf seiner rechten Seite los. Wie an der Schnur gezogen kommt das lange Zuspiel von Sneijder. Zabavnik, Durica, Skrtel haben keine Chance. Am Ende guckt auch der gute Torhüter Mucha dumm aus der Wäsche.

Es ist der einstudierteste aller Angriffszüge dieses Turniers – und dennoch lassen sich die Slowaken mit ihm überrumpeln. So einfach schenken sie nach dem Erdbeben-Sieg gegen Italien (3:2) ihren größten Triumph wieder her. Lange jedenfalls sind die Holländer dem 2:0 näher als die Slowaken überhaupt dem Oranje-Strafraum.

Doch der Außenseiter kommt wieder. Vittek, der gegen Italien zwei Tore erzielte, hat urplötzlich das 1:1 auf dem Fuß. Stekelenburg, eigentlich ohne Chance, fährt den Arm raus – abgewehrt. In allerhöchster Not! Erst dann macht Sneijder mit dem 2:0 (84.) alles klar, bevor Vittek einen Elfer schindet und den auch verwandelt. Da ist Robben längst draußen und feiert schon.
Quelle: berlinonline.de

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Little Fockers - Trailer (YouTube)

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Botschaft an die Cenny-Fans
Ein offener Brief der GZSZ-Autoren
Nach massiven Protesten der Fans gegen das lieblose Ende der beliebten Storyline um das Coming Out von Carsten und Lenny sieht sich die Redaktion von GZSZ gezwungen, in einem offenen Brief auf GZSZ.de Stellung zu beziehen zu den Vorwürfen. Gleichzeitig machen sie auch Hoffnung auf einen glücklichen "Ritt in den Sonnenuntergang".

An die Fans!

Zunächst einmal vielen Dank für euer anhaltendes Interesse an der Lenny-Carsten-Geschichte! Es ist schön zu hören, dass die Story für so viel Diskussionsstoff gesorgt hat und dass ihr euch für ungewöhnliche, anspruchsvollere und psychologisch genau erzählte Geschichten so sehr interessiert. Das freut uns umso mehr, als es nicht immer ganz einfach ist, eine solche Geschichte zu erzählen - denn auch unter uns Autoren selbst gab es natürlich immer wieder reichlich Diskussionen. Aber wir finden es wichtig, bei GZSZ immer wieder Geschichten zu erzählen, in denen sich Charaktere auch "gegen den Strich" verhalten, Fehler machen, nicht von jedem sofort verstanden werden, anders handeln oder sind als man es von ihnen erwarten würde. Indem wir dann zusammen mit den Zuschauern mehr und mehr die inneren Konflikte einer Figur enthüllen, hoffen wir zum Nachdenken anzuregen und für mehr Verständnis untereinander zu werben. Die vielen Reaktionen im Internet, auf die uns unsere Online-Redaktion schon frühzeitig aufmerksam gemacht hat, haben uns bei "Cenny" dabei sehr ermutigt und oft auch sehr berührt, weil sie so viel Anteilnahme und Verständnis zeigten. Also: Vielen Dank dafür!

Nun aber auch zur Kritik: Wir hätten Carsten und Lenny nur zu gerne mehr Glück gegönnt als es uns nun möglich ist. Zum einen ist uns die unglückliche Parallele zu Franzi-Paula natürlich bewusst und wollen wir absolut keine Botschaft aussenden, dass homosexuelle Pärchen keine glückliche Zukunft bei GZSZ haben. Wenn Paula und Franzi oder eben Lenny und Carsten um ihre Liebe gekämpft haben, dann waren wir voller Sympathie bei ihnen, und auch in den Momenten, in denen ihre Liebe andere verletzt hat (so wie bspw. Lenny Emily verletzt hat) haben wir sie nicht für ihre Gefühle verurteilt. Und auch heterosexuelle Paare erleben bei GZSZ nicht nur gute, sondern eben auch schwere Zeiten: Auch Philip hat mit Franzi eine große Liebe verloren, auch John hat sich bis heute nicht wirklich von der Trennung von Paula und später Caro erholt.



Aber es stimmt, von Lennys und Carstens Glück haben wir wirklich wenig gesehen! Es wäre schön gewesen, Lenny im Gefängnis zeigen zu können, zeigen zu können, wie die große Liebe der beiden Jungs diese Herausforderung bewältigt, wie Lenny sich den Offenen Vollzug erarbeitet etc. Leider ist das jetzt aufgrund des Ausstieges von Alexander Becht nicht möglich. Im Hinblick auf Schauspielerausstiege ist es leider meist schwer möglich, "rechtzeitig" darauf hinzuplanen, da ein solcher Ausstieg manchmal für die Storyabteilung zu kurzfristig kommt. Das liegt zum einen daran, dass wir dem Dreh ungefähr drei Monate vorausarbeitet. (Wenn die Fans beispielsweies im November erfahren, dass ein Schauspieler im Februar aussteigt, dann hat das Storyteam schon die Geschichten entwickelt, die im Februar gedreht werden sollen.) Zum anderen sind Vertragsenden, -verlängerungen oder Auszeiten für Schauspieler von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Manchmal steht eine Entscheidung zu gehen oder zu bleiben doch nicht so fest, wie es im ersten Augenblick aussah, manchmal passiert auch privat etwas Unvorhergesehenes wie z.B. die Schwangerschaft von Susan Sideropoulos. So sehr sich alle Beteiligten also um rechtzeitige Klärungen bemühen – das gelingt nicht immer. So kommt eine endgültige Entscheidung manchmal für das Storyteam (mit den oben erwähnten Vorlaufzeiten) relativ kurzfristig. Hier muss dann das Beste versucht werden, um die Geschichte, wie sie bis dahin erzählt wurde, nicht aufgrund des Zeitdrucks plötzlich unglaubwürdig werden zu lassen. Denn auch dann würden sich viele unserer Zuschauer/innen "veräppelt" fühlen.

Als der Überfall auf den Kiosk geschrieben wurde, bestand noch Hoffnung, dass Alexander Becht ein bisschen mehr verlängern würde als er es dann getan hat. Danach fanden wir es wichtig, eine Verurteilung zu erzählen. Vor allem im Hinblick auf die Berichte über zunehmende Jugendgewalt in den Medien haben wir das als unsere Verantwortung angesehen. Wir haben bei Lenny Reue erzählt, weil Lenny kein brutaler Charakter ist, sondern nur aus innerer Not brutal gehandelt hat - wir wollten aber auch zeigen, dass Reue allein nicht sofort vor Strafe schützt - denn die Straftat ist passiert und lässt sich auch durch Reue für das Opfer nicht rückgängig machen. Hier konnten wir unserer Überzeugung nach nicht mehr zurück - denn die Botschaft im Hinblick auf Jugendgewalt wäre dann eine verharmlosende gewesen. Das wollten wir nicht. Aber die Probleme mit dem unschönen, in dieser Form nicht gewollten Ende haben wir natürlich auch gesehen - und haben versucht, dem entgegenzuwirken.



Habt ein bisschen Vertrauen!

Mit dem Hinweis "Dranbleiben lohnt!" wollten wir die "Cenny" - Fans nicht "verarschen", wie wir es dann leider vielfach vorgeworfen bekommen haben, sondern im Gegenteil den Fans zu verstehen geben, dass wir ihr (und auch unser eigenes) Bedürfnis ernst nehmen, dass Lennys Abschied ins Gefängnis nicht das Letzte sein soll, was wir von Lenny und Carsten in unserer Serie sehen. Auch wenn es stimmt, dass Alexander Becht nicht dauerhaft zu GZSZ zurückkehrt, und wir hier noch keine Details verraten können, können wir den Fans das versprechen: Habt ein bisschen Vertrauen! GZSZ möchte Geschichten erzählen, die bewegen, und wir freuen uns, wenn das gelingt!

Ein Wort zum Schluss und zur oft gestellten Frage nach einem Recast: Auch wir bedauern den Abschied von Lenny alias Alexander Becht und Carsten alias Felix Isenbügel sehr. Alle anderen Gerüchte sind - Gerüchte! Wir hätten mit beiden Rollen/Darstellern gerne weiter gearbeitet und die Verantwortlichen bei GZSZ haben diesbezüglich auch alles in ihrer Macht Stehende unternommen. Wir müssen aber respektieren, dass beide sich anders entschieden haben, und wünschen ihnen für ihre neuen Projekte alles Gute. Einen Recast - den man ja wegen des Ausstieges beider Darsteller auch von beiden Rollen machen müsste - halten wir gerade wegen der großen Beliebtheit beider Figuren für keine gute Idee. Lieber behalten wir eine Geschichte, die viele Menschen berührt hat und die für die Fans auch mit eben diesen beiden Schauspielern verknüpft ist, in schöner Erinnerung und hoffen, dass es uns auch in Zukunft möglich sein wird, solche Geschichten zu erzählen.

Mit vielen Grüßen aus Potsdam-Babelsberg von allen beteiligten Kollegen

Quelle: gzsz.rtl.de

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Johnny Depp ist 'Rango' (Teaser Plakat)

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Montag, 28. Juni 2010
Achtelfinale 4
Jetzt wartet Deutschland auf Argentinien
Argentinien - Mexiko 3:1

Achtelfinale: Abseitstor bringt die "Albiceleste" auf die Siegerstraße - Mexiko nutzt seine Chancen nicht

Diego Maradona hat mit Argentinien das spektakuläre Duell gegen Deutschland für die Elfmeter-Niederlage von Berlin 2006 perfekt gemacht. Der zweimalige Fußball-Weltmeister setzte sich am Sonntagabend in einer Neuauflage des Achtelfinal-Matchs von 2006 gegen Mexiko mit 3:1 (2:0) durch und trifft wie vor vier Jahren in der Runde der besten Acht auf die DFB-Elf. Begünstigt durch eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichter-Gespanns brachte der herausragende Carlos Tevez (26.) die "Gauchos" in Führung.

In der aufgeladenen Atmosphäre legte Gonzalo Higuain (33.) mit seinem vierten Tor bei der WM in Südafrika nach, ehe Tevez (52.) mit einem sehenswerten Distanzschuss erneut für die überlegenen Südamerikaner um Weltfußballer Lionel Messi traf. Den Gegentreffer erzielte Javier Hernandez (71.).

Damit kommt es am Samstag (16 Uhr) in Kapstadt zum Klassiker zwischen Argentinien und Deutschland. Vor vier Jahren unterlagen die Südamerikaner in einem spannenden Elfmeterschießen mit 2:4.



Mexikos Coach Javier Aguirre beugte sich diesmal dem Druck aus der Heimat. Er brachte Talent Javier Hernández erstmals bei der WM von Beginn an und setzte den erfolglosen Stürmer Guillermo Franco auf die Bank. Und der Außenseiter spielte in der umkämpften Partie von Beginn an munter mit.

Argentiniens Spiel merkte man das Fehlen von Mittelfeld-Antreiber Juan Verón als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive anfangs deutlich an. Auch Messi wurde von Mexikos Kapitän und Barca-Kollege Rafael Marquez gut beschattet und hatte nur wenige gute Szenen. Der Respekt vor dem Gegner, den Diego Maradona schon vor der Partie angesprochen hatte, war spürbar.

Die Mexikaner kontrollierten die Partie, hatten mehr Spielanteile und lagen dennoch zurück - nach einer Fehlentscheidung. Denn nach dem ersten ansehnlichen Angriff der Südamerikaner stand Torschütze Tevez nach Messis Pass klar im Abseits. Als sieben Minuten später Stuttgarts Ricardo Osorio ein kapitaler Abspielfehler unterlief, bedankte sich Higuain mit dem 2:0. Der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt.

Nach Wiederbeginn brachte Mexikos Trainer Xavier Aguirre mit Pablo Barrera einen frischen Stürmer. Doch die Hoffnung währte nicht lange: Nach dem 25-m-Schuss von Tevez in den Winkel war die Partie gelaufen. Die Mexikaner kämpften zwar weiter und kamen gegen die nicht sattelfeste Abwehr der Argentinier auch zu einigen vielversprechenden Aktionen. Zu mehr als dem Hernandez-Tor reichte es allerdings nicht.
Quelle: www.echo-online.de

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Achtelfinale 3
Deutschland müllert England weg
Deutschland - England 4:1

So hoch hat Deutschland gegen England noch nie gewonnen. In einem Achtelfinal-Drama siegten Joachim Löws Männer 4:1, Thomas Müller als Star des Spiels traf gleich zweimal - doch ein nicht gegebenes Tor für die Gegner wird noch Diskussionen nach sich ziehen.

Hamburg - Ganz ruhig schlich Joachim Löw nach dem Abpfiff von seiner Bank in Richtung Englands Trainer Fabio Capello. Ein kurzer Handschlag, beide verzogen keine Miene. Hätte man die 90 Minuten im Free-State-Stadion von Bloemfontein zuvor nicht gesehen, man hätte aus den Reaktionen der beiden nicht absehen können, wer das Spiel gewonnen hat.

Dabei hat die deutsche Nationalelf bei ihrem 4:1 (2:1)-Erfolg im Achtelfinale der WM ihre beste Turnierleistung gezeigt - und den Erzrivalen England deklassiert. "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft", sagte Bastian Schweinsteiger. Auch Lukas Podolski strahlte. "Wir haben von hinten bis vorne eine sehr gute Leistung gezeigt." Kapitän Philipp Lahm erklärte: "Man hat eine deutsche Mannschaft gesehen, die aggressiv gespielt hat und immer nach vorne wollte." Die deutsche Nationalelf trifft nun am Samstag im Viertelfinale (16 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) auf den Sieger der Partie zwischen Argentinien gegen Mexiko.

Die deutsche Mannschaft lief in der gewohnten 4-2-3-1-Formation auf. Dabei konnte Bundestrainer Joachim Löw auf den defensiven Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger zurückgreifen, der sich im Gruppenspiel gegen Ghana eine Verhärtung im Oberschenkel zugezogen hatte. Auch Jérôme Boateng, der aufgrund einer Wadenverhärtung auszufallen drohte, konnte von Beginn an mitwirken. Für Stürmer Cacau, der wegen einer im Training erlittenen Bauchmuskelzerrung nicht dabei war, spielte nach seiner abgelaufenen Sperre Miroslav Klose. Die Engländer begannen mit derselben Formation, die gegen Slowenien siegreich war.



Das Spiel begann temporeich: In der fünften Minute tauchte Mesut Özil vor dem englischen Tor auf, scheiterte aber aus spitzem Winkel bei seinem Versuch, Towart David James zu tunneln. Die anschließende Ecke brachte nichts ein.

Deutschland kontrollierte die Partie, der Ball lief gut durch die eigenen Reihen, England wurde früh beim Aufbauspiel gestört. In der elften Minute agierte Lukas Podolski egoistisch, als er einen vielversprechenden Angriff mit einem Schuss abschloss, der abgeblockt wurde.

Capellos grimmige Miene wurde nur noch grimmiger

Gefährliche Torraumszenen blieben auf beiden Seiten die Ausnahme - was vor allem daran lag, dass die Teams taktisch sehr gut organisiert waren und nur wenig Räume boten. Und so musste eine ungewöhnliche Situation für den ersten Treffer herhalten: Ein weiter Abschlag von Torwart Manuel Neuer landete in der englischen Hälfte, niemand fühlte sich zuständig, bis der Ball am englischen Strafraum ankam, wo sich Stürmer Klose gegen Innenverteidiger Upson extrem zweikampfstark zeigte, sich im Laufduell durchsetzte und den Ball im Fallen vorbei an James legte - 1:0 für Deutschland (20.).

Englands Antwort war ein Schuss von Barry, den Neuer aber sicher festhalten konnte. Trainer Fabio Capello lief anschließend wutentbrannt an den Rand seiner Coaching-Zone und gab seinen Spielern Anweisungen. Seine ohnehin so grimmige Miene wurde nur noch düsterer. Denn eine Traumkombination von Sami Khedira und Thomas Müller landete schließlich bei Klose, der frei an Keeper James scheiterte.

Deutschland hatte kurz danach doch Grund zum Jubeln: Müller passte perfekt auf Podolski, der auf der linken Seite unbehelligt den Ball annehmen und aus spitzem Winkel durch die Beine von James schießen konnte - 2:0 für Deutschland. "Bei meinem Tor hatte ich ein bisschen Glück", kommentierte Podolski seinen Treffer.

Es ging Schlag auf Schlag, diesmal allerdings auf der Gegenseite: Frank Lampard scheiterte in der 35. Minute aus sechs Metern an Neuer. Kurz darauf hätte Klose fast den dritten Treffer erzielt. Stattdessen köpfte Upson nach schlechtem Stellungsspiel von Boateng eine Flanke zum Anschlusstreffer ins Tor - 1:2 für England. Schweinsteiger beschwerte sich nach dem Spiel: "Wir dürfen nicht so leichtfertig eine 2:0-Führung hergeben. Das darf nicht sein."



In der 40. Minute hielt der Geist von Wembley Einzug - mit verteilten Rollen. Als Frank Lampard aufs Tor von Manuel Neuer schoss, prallte der Ball - wie 1966 Schuss beim Schuss von Geoff Hurst auf das Tor von Hans Tilkowski - hinter Keeper Neuer von der Unterlatte auf den Boden. 1966 gab Schiedsrichter Gottfried Dienst den Treffer nach langen Diskussionen. 2010 war die Situation ungleich eindeutiger, Schiedsrichter Jorge Larrionda aus Uruguay entschied dennoch, dass der Ball nicht im Tor war - eine klarer Fehler wie die Fernsehbilder im Anschluss zeigten (siehe auch Fotostrecke oben). DFB-Präsident Theo Zwanziger sagte in der Pause der ARD: "Selbst ich habe von der Tribüne aus geglaubt, dass der Ball drin war."

Torwart Neuer gestand nach dem Spiel:"Ich habe nicht gesehen, ob der Ball drin war. Nachdem ich mich umgedreht habe, habe ich mich nur auf den Ball konzentriert." Die Brisanz der Szene war ihm dabei bewusst. "Ich habe mich natürlich beeilt, nach vorne zu kommen, damit die Schiedsrichter nicht auf die Idee kommt, dass der drin war."

Zur Pause blieb es bei der knappen Führung für Deutschland. Beide Trainer ließen ihre Mannschaft in der zweiten Halbzeit unverändert. In der 47. Minute sah Abwehrspieler Arne Friedrich nach einem Foul die Gelbe Karte. Und die englische Nationalelf erhöhte den Druck, ein Freistoß von Lampard landete an der Latte (53.). Eine schwache Rückgabe von Lahm, der nicht seinen besten Tag erwischte, konnte Neuer ganz knapp vor Defoe retten (57.).

Die Moral der Engländer war gebrochen

Die deutsche Abwehr geriet immer stärker unter Druck, eine Flanke nach der anderen wurde von der rechten Seite in den Strafraum geschlagen, ein Abnehmer fand sich aber meist nicht. Völlig überraschend dann der dritte Treffer für die Deutschen: Schweinsteiger passte nach einem Konter auf Müller, der Flügelspieler zog ab und der Ball landete vorbei am unglücklich agierenden James im Netz - 3:1 für Deutschland.



Die Moral der Engländer war gebrochen, in der der 70. Minute konnte Özil von der linken Seite mustergültig in die Mitte querlegen, dort hatte erneut Müller keine Mühe den Ball unterzubringen - 4:1 für Deutschland.

Auf die Frage von einem ARD-Reporter, was er davon hielte, zum besten Nachwuchsspieler des Turniers gewählt zu werden, antwortete Müller: "Warum nicht? Ich habe noch einen Platz in der Vitrine übrig."

England kam nur noch vereinzelt vor das deutsche Tor. Gerrads Schuss in der 81. Minute lenkte Neuer mit einer Klasseparade noch um den Pfosten. Die deutliche Führung nutzte Löw, um den Reservisten noch Einsatzzeit zu verschaffen. So feierte der Leverkusener Stefan Kießling seine WM-Premiere, als er in der 83. Minute für Özil eingewechselt wurde. Zuvor hatte Löw schon Mario Gomez und Piotr Trochwoski für Müller und Klose gebracht (71.).

Worauf es nun im Viertelfinale ankommt, erklärte Podolski: "Wir dürfen nicht den Fehler von nach dem Australienspiel wiederholen. Wir müssen weiter konzentriert bleiben." Sollte die Konzentration da sein, muss die Mannschaft von Löw noch nicht einmal einen Lionel Messi fürchten. Das denkt auch Schweinsteiger: "Wenn wir das zeigen, was wir heute getan haben, dann können wir gewinnen."
Quelle: www.spiegel.de

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Bushido ft Kay-One - Fackeln im Wind (LIVE RTL)

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