Dienstag, 6. April 2010
Das Millionenspiel (1970)
Bernhard Lotz (Jörg Pleva) hat sich freiwillig bei der Fernsehshow „Millionenspiel“ gemeldet, in der eine Woche lang – zwischen Freitag und Freitag – ein Kandidat von drei Killern, der sog. „Köhlerbande“ (Dieter Hallerworden, Theo Fink, Josef Fröhlich), quer durch die Bundesrepublik Deutschland gejagt wird. Moderiert wird die Sendung von Showmaster Uhlenhorst (Dieter Thomas Heck), unterbrochen von Rückblenden, Zuschauerbefragungen, Werbung. Veranstalter ist der Fernsehsender TETV. Eigens für diese Sendung wurden die Gesetze geändert: Der Kandidat darf getötet werden, sofern er nicht vorzeitig aufgibt. Ihm winken 1,2 Mio. DM, den Killern bei Tötung des Kandidaten lediglich 120.000 DM. Am „Schaltpult“ der Sendung sitzen TETV-Chef Moulian (Friedrich Schütter) und seine rechte Hand Ziegler (Peter Schulze-Rohr). Das Ziel des Senders ist klar: Die Show muss so lange wie möglich, so spannend wie möglich so viele Zuschauer wie möglich binden, kurz: die Quote muss stimmen. Dafür ist den Machern von TETV jedes Mittel recht. Lotz ist schon fast am Ende, als er sich in einem Hotel verbarrikadiert hat. Es ist Donnerstag, und er hat es weiter gebracht als die 16 Kandidaten vor ihm, von denen acht erschossen wurden und einer, der aufgegeben hatte, sich „wegen der Schande“ wenig später das Leben genommen hatte. Die Killer andererseits dürfen nur auf Lotz schießen; die Verletzung anderer Personen oder Anrichten von Sachschäden sind verboten und werden mit Punktabzug bestraft. Als ein Zimmermädchen Lotz verrät, flüchtet der in eine leer stehende Wohnung und wird von Köhler und den beiden anderen ins Visier genommen. Nur mit Mühe und durch Rauchgranaten, die den Killern die Sicht nehmen – gestiftet von der Zuschauerin Gabriele Steinfurth (Elisabeth Wiedemann) –, kann Lotz durch ein mit Pappe notdürftig verschlossenes Fenster entkommen. Auf der weiteren Flucht über freies Gelände kann Lotz nur mit Hilfe von Claudia von Hohenheim (Suzanne Roquet) in deren Auto fliehen. Die letzten Stunden bis zum Ende der Sendung werden für Lotz zu einem physischen wie psychischen Martyrium. Wenn er es bis zur Sendeanstalt schafft, steht ihm noch die Todesröhre bevor – ein Kanal, durch den Lotz hindurch muss. Allerdings dürfen die Killer dabei dreimal auf ihn schießen. Drei unterschiedlich große Öffnungen der ansonsten schusssicheren Röhre bieten ihnen die Möglichkeit, Lotz im letzten Moment doch noch zu erwischen. Ob er jedoch jemals so weit kommt, ist fraglich ... Quelle: www.filmzentrale.com



Das markabere TV-Drama "Das Millionenspiel" ist ein Medien-Skandalfilm aus dem Jahr 1970, der mit Verspätung inzwischen auch auf DVD erschienen ist. Der bekannte Autor Wolfgang Menge ("Stahlnetz" - "Ein Herz und eine Seele") schuf ein realistisches TV-Bild, bei dem viele Zuschauer den Spielfilm-Charakter nicht erkannten und die Show und seinen Doku-Anteil wirklich für Ernst nahmen, zumal Medienleute in den für sie vertrauten Rollen zu sehen waren (Dieter Thomas Heck als Moderatoren-Maschine). Tatsächlich gab es nach der Ausstrahlung genügend Bewerber für die Rolle der Jäger aber auch des Gejagten. Jahrelang verschwand der Film im Giftschrank des WDR, was allerdings mehr mit Rechtsfragen zu tun hatte als mit der Brisanz seiner Story, die später auch in Stephen Kings "Running Man" behandelt wurde. Dabei ist die deutsche Verfilmung nicht nur in dem Thema provokant, sie ist für ihre Zeit auch spannend und dramatisch inszeniert. Mag der Film in seiner Machart auch Staub angesetzt haben, mit seiner Thematik und der eigentlich satirisch gedachten Darstellung ist er aktueller denn je.
Bewertung: 7,5/10


... link (0 Kommentare)   ... comment


RTL Nachtprogramm
Quentin Tarantinos 'Death Proof' (2007)
Texas - hier sind die Straßen lang und einsam. Das ideale Jagdrevier für den Serienkiller Stuntman Mike (Kurt Russell). Mit seinem Muscle Car macht sich Mike auf die Jagd nach hübschen, jungen Mädels. In einer Bar lernt er die heiße texanische DJane Jungle Julia (Sydney Tamiia Poitier) und ihre attraktiven Freundinnen (Vanesssa Ferlito, Jordan Ladd und Rose McGowan) kennen. Sie trinken, flirten und albern herum, nicht ahnend, dass der Tod schon lauert. Einige Zeit später genießen drei andere Frauen ihre freie Zeit. Zoë (Zoe Bell), Kim (Tracie Thoms) und Abernathy (Rosario Dawson) arbeiten beim Film und haben für ein paar Tage drehfrei. Bei einem Highspeed-Spielchen stößt das Frauen-Trio auf Mike. Doch diese Girls durchschauen schnell, mit welchem Typen sie es zu tun haben. Sie drehen den Spieß um und gehen zum Angriff über. Ein Road-Duell auf Leben und Tod beginnt ...

"Death Proof" ist der Quentin Tarantino Beitrag zu dem Grindhouse-Projekt mit Robert Rodriguez als Hommage an die Billigfilme der 70er. Tarantino liefert wie zu erwarten einen inhaltlich bissiges und mit Anspielung und Zitaten gespicktes Action-Drama, bei dem Kurt Russell richtig böse aufspielen kann, bevor ihm die Ladies mit Frauen-Power den Gar ausmachen. Mit seinen Fake-Trailern und der durchgehenden Retro-Atmosphäre trifft der Film genau das Feeling der damaligen Zeit. Allerdings merkt man der europäischen Langfassung deutlich an, dass sie eigentlich als kürzeres Doppelfeature mit Rodriguez` "Planet Terror" gedacht war und nur künstlich auf 90 Minuten gestreckt wurde. Dem kultigen Spass tun diese Längen im Detail allerdings kaum einen Abbruch.
Bewertung: 7/10


... link (0 Kommentare)   ... comment


DJ C.R.I.Z. - HIStory of Dancefloor and Pop Music
Stock-Aitken-Waterman Megamix (YouTube)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 4. April 2010
Hannes Stöhr 'One Day in Europe' (2005)
Eine englische Geschäftsfrau und eine russische Rentnerin in Moskau, ein Berliner Rucksacktourist und ein schwäbischer Taxifahrer in Istanbul, ein ungarischer Pilger und ein galizischer Polizist in Santiago de Compostela, ein französisches Straßenkünstlerpaar in Berlin – sie alle werden in Gepäckdiebstähle verwickelt. Es ist der Tag des Championsleague-Finales zwischen Galatasaray Istanbul und Deportivo La Coruña in Moskau. Überall herrscht Fußballfieber, den Euro gibt es auch schon. Nur mit der Verständigung ist es manchmal ganz schön schwierig ...



Neben dem viel beachteten Erstling "Berlin is in Germany" und dem letztjährigen Kultfilm "Berlin Calling" hat Hannes Stöhr 2005 noch diesen deutsch-europäischen Episodenfilm gedreht, der die in unterschiedlichen Ländern variierte Geschichte vom Taschendiebstahl aus den verschiedenen Sichten erzählt. Der gemeinsame Nenner ist dabei nicht nur der sich wiederholende Plot, sondern als ein Bindeglied zwischen den einzelnen Episoden auch die Fussball-Championsleague. Man merkt der Verfilmung erneut die Handschrift des Regisseurs an, der sich auch hier nicht nehmen lässt, zuallererst den Berliner Fernsehturm als sein Symbol zu platzieren. Aber auch wenn Stöhrs Inszenierung von sicherem Handwerk zeugt, bleibt sein Drehbuch dieses Mal eher einfach und banal, aber immerhin wieder durchgehend authentisch und in den verschiedenen Sprachen auch sympatisch.
Bewertung: 5,5/10


... link (0 Kommentare)   ... comment


GreenKomm - EASTER SUNDAY FUNNY BUNNY

... link (0 Kommentare)   ... comment


The Last Song - Trailer (YouTube)

... link (0 Kommentare)   ... comment


DVD Reloaded
Penny Marshalls 'Renaissance Man - Mr Bill' (1994)
Als Bill Rago (Danny DeVito) seinen Job als Werbetexter verliert, stürzen die Probleme über ihn herein. Um seiner Tochter einen kostspieligen Traum erfüllen zu können, nimmt er schließlich eine Stelle als Lehrer in einer nahe gelegenen Garnison bei der Army an. Dort soll er tumben Rekruten geistig auf die Sprünge helfen und sie zu logischem Handeln und Denken animieren. Anfangs bekommt Mr. Bill das Kasernenleben überhaupt nicht. Doch dank seiner unkonventionellen Lehrmethoden gelingt es ihm, seine Chaotenklasse mit Hamlet zu versöhnen.



"Renaissance Man" ist ein typisches Schüler-Drama, das einen liberalen Lehrer gegen das System anstinken lässt, um seinen Schützlingen eine echte Chance zu geben. Danny DeVito ("Der Rosenkrieg") übernimmt dabei den Part von Robin Williams aus "Der Club der toten Dichter", ohne dass der Militärfilm die Tiefe des literarischen Kultstreifens erreicht. Der überkleine Schauspieler rettet das Drama mit seinem Gespür für unterschwelligen Humor und das richtige Timing über das ein oder andere Klischee einer ansonsten tadellosen Inszenierung von Penny Marshall ("Big"). Als besonderes Bonbon gibt es in einer Nebenrolle "Marky" Mark Wahlberg, von dem noch niemand ahnen konnte, dass er später mal für einen Oscar nominiert werden sollte. "Mr Bill" greift im Grunde die Story voraus, die ein Jahr später "Dangerous Mind" mit Michelle Pfeiffer zum Erfolg machen soll.
Bewertung: 8,5/10


... link (0 Kommentare)   ... comment


Marky Mark feat Prince Ital Joe - Life in the streets
Ein Hit aus dem August 1994, der später auf dem Soundtrack zu finden ist von (der deutschen Version zu) "Renaissance Man - Mr Bill" mit Danny DeVito und Mark Wahlberg (in einer frühen Rolle):

... link (0 Kommentare)   ... comment