Sonntag, 11. April 2010
Brombeerchen - Wie zählt man ein Leben? (2001)
André (Robert Stadlober) und Lilian (Mina Tander), beide Anfang zwanzig, haben die Nase voll vom Großstadtgetümmel und hauen über die Festtage ab nach Spanien. Aber schon bald nachdem sie die Grenze passiert haben, wird ihr Auto geklaut - aus der Traum von Freiheit und Abenteuer. Oder doch nicht? Sylvester (Birol Ünel), ein älterer Gauner, der glaubt nur noch wenige Tage leben zu dürfen, lädt das enttäuschte Liebespaar in die Villa eines Freundes ein. Im prunkvollen Märchenschloss beginnt eine groteske Party mit Drogen, heiligen Goldfischen und erotischen Ausschweifungen. Doch der Traum von Anarchie und freier Liebe endet in einem bösen Erwachen, denn André entdeckt am nächsten Morgen die gefesselten Hausbesitzer im Fitnessraum ...

Was klingt wie ein vielversprechender Anarcho-Film im Stil von "Die fetten Jahre sind vorbei", erweist sich als inhaltslose Nullnummer, die ihre Handlung immer mehr zugunsten versiffter Möchtegern-Coolness vernachlässigt. Auf dem Papier mag die Story vielleicht sogar funktioniert haben mit den zahlreichen schrägen Ideen wie den durchgeknallten Chinesen, aber auch für eine Indie-Inszenierung reicht es nicht, einfach mit verwackelter Kamera auf die Schauspieler zu halten. Zudem macht es nicht einmal den Eindruck, dass Akteure wie Robert Stadlober ("Sommersturm") wirklich wissen, um was es in diesen bedeutungsschwangeren Dialogen wirklich geht. Selbst wenn dem nicht so ist, gelingt es ihnen zumindest nicht, den Zuschauer davon zu überzeugen, dass irgendein Sinn hinter der coolen aber nichtssagenden Fassade steckt. Dann doch lieber den in einer Passage kurz zitierten "80er Jahre Spiesser-Fernseh-Dreck" a la "Denver Clan".
Bewertung: 2/10


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Kommentar zu Aaron in 'Emmerdale'
Danny Millers Rolle mit immer mehr Tiefe


Über den freitägigen Emmerdale-Plot um Aaron musste ich tatsächlich erst einmal nachgrübeln. Warum sollte jemand wie er, der seine eigene Homosexualität noch mehr fürchtet als die Reaktion seiner Mitmenschen, plötzlich derart bereitwillig Sex wollen und "beleidigt" reagieren bei Jacksons ablehnender Reaktion? Dabei geht es eigentlich gar nicht direkt um den Sex. Wenn jemand seine Empfindungen und die eigene Sexualität über längerem Zeitraum verheimlicht, dann möchte er die einzige Person, der er sich scheinbar nur anvertrauen kann, gleich mit all angestauten Emotionen entgegentreten - sei es weil sie einfach rausmüssen und sei es auch aus einer Art Dankbarkeit, die dieses Vertrauen mit sich bringt. Dass er genau das und Jacksons Verhalten auf die Sexualität münzt, ist dabei nur ein weiteres Zeichen für seine Naivität gegenüber gelebter Homosexualität und seine Hilflosigkeit in der Situation. Umso verständlicher ist die Kränkung, wenn dieser andere, dem er dieses für ihn selbst ganz grosse Vertrauen entgegenbringen möchte, ihm in der Hinsicht plötzlich einen Korb verpasst, und auch die eigene Scham, weil er in dem Moment das sich dem anderen gegenüber Öffnen, das ihm soviel Mut abverlangt, mit der Ablehnung (und seinem falschen Verständnis der Situation) als blamablen Fehler empfinden muss.

Wer sich in Aarons Situation hereinversetzten kann, der muss zugeben, dass das komplexe Gefühlschaos und diese daraus resultierende Situation durchaus auch nachvollziehbar sind - und so oder in anderen Variationen wie aus dem wahren Leben scheinen. Grossartig ist dabei immer noch die Darstellung vom 19jährigen Danny Miller, der eine solche Tiefe mit einer Leichtigkeit zu spielen scheint als sei er tatsächlich Aaron in dieser Situation. Könnte ihm bitte jemand den diesjährigen British Soap Award (www.britishsoapawards.tv) hinterhertragen?


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DJ C.R.I.Z. - HIStory of Dancefloor and Pop Music
Das Original von "You Got the Love"
Als Remake von "Florence and the Machine" schafft es "You got the love" aktuell über diverse TV-Features und Soaps (GZSZ - Emmerdale UK etc) zurück in die Charts - das Original von "The Source feat Candi Staton" stammt aus dem Januar 1991 (okay das Ur-Original war eine Gospel-Nummer aus dem Jahr '86) und rockt zeitgleich zu "Robin S[tone] - Show me love", "C&C Music Factory - Gonna make you sweat" und "Nomad - Devotion" durch die europäischen Diskotheken!

The Source ft. Candi Staton - You Got The Love

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