Sonntag, 25. April 2010
Ridley Scotts 'Königreich der Himmel' (2005)
Dies ist die Geschichte von Balian (Orlando Bloom), einem jungen Schmied aus der französischen Provinz, der sich - widerwillig zunächst - auf eine lange, gefahrvolle Reise ins Heilige Land begibt und dabei in die Fußstapfen seines Vaters (Liam Neeson) tritt, einem kampferprobten und politisch weise gewordenen Kreuzritter, der sein Lebenswerk und seine Friedensvision an einen Erben übergeben will. Als Fremder in einem fremden Land dient Balian einem todgeweihten, von Intriganten umgebenen König (Edward Norton), er findet in einer geheimnisvollen, verbotenen Prinzessin seine große Liebe (Eva Green), und in den großen Schlachten um Jerusalem, in denen die Idee des friedlichen Miteinanders der Religionen unterzugehen droht, wächst er zu einem der ehrbarsten und mutigsten Ritter seiner Zeit.

Prinzipiell hat der Film im Directors Cut alles, was ein Historiendrama ausmacht: epische Dramen, monumentale Schlachten und blutigen Pathos. Darüber hinaus beweist die Inszenierung von Ridley Scott, eingebettet in einen bombastischen Soundtrack, erneut die dramaturgisch überzeugende Routine seines altgedienten Regisseurs, der mit "Gladiator" bereits ein ähnliches Thema erfolgreich umsetzte. Allerdings fehlt es der Geschichte an wirklicher Tiefe, um den Zuschauer für das Thema der Kreuzzüge und seine unzähligen Charaktäre zu interessieren. Und das wäre unabdingbar für ein Epos, dass auf doppelter Spielfilmlänge (der DC ist 40 Minuten länger) fesseln will. Zwar kann man sich durchaus an den oberflächlichen Schauwerten durchaus ergötzen, aber das Charisma eines "Gladiator" oder aber auch der "Herr der Ringe"-Filme erreicht "Kingdom of Heaven" nur selten.
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 7,1)


Einen Vergleich zwischen der Kinofassung und dem von Ridley Scott favourisierten Director's Cut gibt es auf www.schnittberichte.com

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Neu auf DVD:
Feast III: The Happy Finish
Die Überlebenden der vorangegangenen Schlachten kämpfen noch immer gegen die gefräßigen Monster. Hilfe finden sie bei dem seltsamen Propheten Short Bus Gus, der in der Lage scheint, die bösen Kreaturen zu bändigen. Er führt die Gruppe in die vermeintlich sichere Kanalisation, um auf diesem Wege in die nahe gelegene Stadt zu kommen. Unterwegs bekommen sie Unterstützung von dem Karate-Meister und selbsternannten "Wasteland Warrior" Jean-Claude Seagal. Mit dem neu aufkeimenden Selbstvertrauen kämpft sich die Gruppe durch Horden von Monstern, in der Hoffnung am Ende einen Sieg davontragen zu können.

Der Teil drei macht exakt da weiter, wo der zweite aufgehört hat, wobei das im Vorgänger angekündigte Blutbad allerdings noch auf 70 Minuten gestreckt wird. Besonders originell sind Spielereien wie die Steckbrief-Einblendungen dabei nicht mehr, aber immerhin erweisen sich solche Kniffs als hilfreich für diejenigen, die die vergangenen Geschehnisse nicht mehr ganz im Hinterkopf haben. Wirklich nötig ist das allerdings nicht, zumal sich der absurde Inhalt endgültig auf trashig-blutigen Unsinn reduziert. Allerdings geht neben dem abflachendem Humor auch jegliche Originalität den Bach runter, denn neu ist bei dem hyperaktiv-galligem Mischmasch höchstens der Auftritt des "Shitkicker", was immerhin für ein paar obercoole Momente sorgt. Der flotte Anfang und das bös überdrehte Ende können zudem wirklich überzeugen. Im Mittelteil allerdings versumpft die Inszenierung im hektisch geschnittenem Dunkel, bei dem man nicht nur jegliche Übersicht sondern auch irgendwann die Lust an dem überdrehten Trash verliert. Schade dass man den Witz des ersten Teils hier derart unmotiviert ausbluten lässt. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, die beiden Fortsetzungen zu einem straffen Einzelstreifen zusammenzufassen und auf die wesendlichen Szenen zu reduzieren. Dann wäre sicherlich eher ein kultig-trashiger Horror-Schocker herausgekommen und nicht ein derart in die Länge getretener Billig-Splatterer.
Bewertung: 4/10


Mein Kommentar zu "Feast II: Sloppy Seconds" findet sich hier
Mein Kommentar zu "Feast - Unrated (2005)" findet sich hier

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