Mittwoch, 17. Februar 2010
Neu auf DVD:
The Brothers Bloom
Als Familie funktionieren sie nicht immer reibungslos, doch als betrügerisches Gauner-Duo sind die Brüder Bloom (Adrien Brody) und Stephen (Mark Ruffalo) ein unschlagbares Gespann. Gemeinsam erleichtert das eingespielte Team reiche, ahnungslose Opfer mit ausgeklügelten Tricksereien, raffiniert konstruierten Lügengeschichten und einer guten Portion Chuzpe um ihr Geld. Doch während Stephen immer wieder mit diebischer Freude die aufwändige Planung der Aktionen verantwortet, wird das ständige Schwindeln für den sensiblen Bloom zusehends zur Belastung. Als er sich in die vermögende Exzentrikerin Penelope (Rachel Weisz) - das neueste Opfer des Duos - zu verlieben beginnt, gerät der vermeintlich letzte Coup der Brüder in Gefahr. Denn bald wissen sie nicht mehr, ob sie eigentlich der hübschen Erbin oder doch eher sich selbst etwas vormachen - und Realität und Betrug sind in diesem Spiel schließlich nicht mehr für jeden voneinander zu trennen ...

"The Brothers Bloom" ist eine flott inszenierte Gauner-Posse, die zwischenzeitig zwar den Handlungsfaden zu verlieren scheint, sich aber immer wieder dank der gutaufgelegten Schauspieler und des wirklich schrägen Humors fängt. Vor allem Rachel Weisz ("Der ewige Gärtner") liefert eine liebenswert skurile Darstellung, während Adrien Brody ("Der Pianist") sich erneut als routinierter Charakter-Darsteller erweist. Nur Mark Ruffalo ("Ein einziger Augenblick") gerät durch die Love Story etwas zu sehr in den Hintergrund und bleibt insgesamt blass. Dafür lassen die farbenfrohe Inszenierung und die Vielzahl ungewöhnlicher Aufnahmen die Geschichte in ein furioses Finale enden, das allerdings letztlich nicht wirklich überraschen kann. Regisseur Rian Johnson ("Brick") gelingt ein weiteres Mal eine aussergewöhnliche Erzählung, die allerdings wieder einmal den Erzählstil über die Geschichte setzt. Das ist zwar allemal unterhaltend, hinterlässt aber durch den gekünzelten Genre-Mix zwischen intelligentes Gaunerstück und melancholischer Komödie den Eindruck einer Oberflächlichkeit, die den Film doch abschwächt.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6)


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