Montag, 22. November 2010
Neu auf DVD:
Jeff Bridges in 'Crazy Heart'
Bad Blake (Jeff Bridges) ist ein ausgebrannter Country-Sänger, der schon einige Ehen hinter sich hat, viel zu lange über die Lande getingelt ist und dabei viel zu viel Hochprozentiges zu sich genommen hat. Dennoch stehen die Chancen auf Erlösung nicht schlecht, als er eines Tages auf die Journalistin Jean (Maggie Gyllenhaal) trifft, die den Mann hinter dem ausgebrannten Musiker entdeckt. Nun muss Bad erkennen, wie schwierig der Weg zurück ins 'normale' Leben ist und was echter Herzschmerz bedeutet. 57 Jahre ist Bad alt, dennoch tourt er immer noch mit seinen alten Nummer-Eins-Hits durch drittklassige Bierkaschemmen und heruntergekommene Bowling-Schuppen. Sein grölendes Publikum ist so alt wie er – und ebenso desillusioniert und trinkfreudig. Bald wird er völlig in Vergessenheit geraten sein, lediglich wenn er für seinen Protegé Tommy Sweet – der hat es zu Ruhm und Reichtum gebracht – ein Konzert eröffnen darf, fühlt er sich an alte, bessere Tage erinnert. Bad kämpft sich von einem alkoholumnebelten Gig zum anderen, bis er eines Tages in Santa Fe auf Jean Craddock trifft. Die Journalistin ist eine Frau ganz nach seinem Geschmack, mehr noch, er verliebt sich Hals über Kopf in sie. Aber Bad kennt sich selbst nur zu gut und macht der Frau und sich keine Hoffnungen. Und Jean, alleinerziehende Mutter mit viel Lebenserfahrung und noch mehr Enttäuschungen, setzt keinen Cent auf den abgetakelten Musiker. Dennoch, Liebe folgt ihren eigenen Gesetzen, und so können die beiden nicht von einander lassen. Aber kann das gut gehen? Bad kann schließlich kaum auf sich selbst aufpassen. Wie soll er sich also um jemand anderen kümmern? Trotzdem. Er gibt sich Mühe, kämpft und ist entschlossen, seine letzte Chance aufs Glück zu nutzen.



"Crazy heart " ist nur ein weiteres Beispiel, dass eine grossartige Performance nicht auch zwangsläufig einen hervorragenden Film bedeuten muss. Das als Rockballade inszenierte Drama erzählt seine Geschichte brav und routiniert, ohne dem Counrty-Klischee dabei etwas Neues abgewinnen zu können. An den Genre-Primus "Walk the line" kommt der Film über einen gefallenen Helden damit nicht heran. So bleibt man weitestgehend unberührt, obwohl Jeff Bridges ("The Big Lebowski") eine der besten Vorstellungen seiner Karriere hinlegt. Aber selbst das überrascht wenig.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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