Sonntag, 4. Juli 2010
Viertelfinale 2b/2
Spanien im WM-Halbfinale gegen Deutschland
Spanien - Paraguay 1:0

Villa-Tor und neuer Elfmeter-Rekord

Der WM-Halbfinalgegner für die Löw-Elf heißt: Spanien! Damit setzt sich der steinige Weg für unsere Jungs bis nach Johannesburg fort. Mit den Iberern haben Klose & Co. außerdem noch eine Rechnung offen - im Finale vor zwei Jahren schoss Fernando Torres die Spanier gegen die damals noch von Kapitän Ballack angeführte deutsche Elf zum ersten EM-Titel. Um ihrem Trikot auch den ersten WM-Stern hinzu zu fügen, müssen die Südländer im Vergleich zum Viertelfinalmatch gegen Paraguay allerdings noch mindestens drei bis vier Schippen drauflegen. Auf dem Rasen im Ellis Park Stadion herrschte über weite Strecken gähnende Langeweile. Im Blickpunkt standen einmal mehr der Schiedsrichter und der neue alleinige WM-Torschützenführende David Villa. Wir haben das Festival der verschossenen Elfmeter und natürlich das entscheidende Villa-Tor noch einmal auf Video parat.

WM-Rekord: Zwei Elfmeter binnen 120 Sekunden!

In Johannesburg wurde WM-Geschichte geschrieben: Binnen 120 Sekunden ertönte gleich zwei Mal der Elfmeter-Pfiff - das gab es vorher noch nie in einer WM-Endrunde! In der 57. Minute agierte der Spanier Piqué zu ungestüm gegen den Paraguayer Cardozo im eigenen Strafraum - die Folge: Strafstoß. Der krasse Außenseiter hatte die Riesenmöglichkeit zur Führung, nachdem sich Valdez & Co. auch schon im Spielverlauf ein kleines Chancenplus hatten erarbeiten können.

Der Gefoulte trat - entgegen aller ungeschriebenen Fußballgesetze - selbst an. Und verschoss! Casillas war auf dem Posten und hatte die richtige Ecke erahnt. Der Real-Keeper leitete den direkten Gegenzug ein, die Spanier preschten nach vorne. Alcaraz packte im Sechzehner kurz Villa an, der ging sofort zu Boden - Schiedsrichter Gonzalez aus Gueatemala fiel auf die Finte herein und zeigte auch dort auf den Punkt.

Xabi Alonso versenkte souverän im ersten Versuch - doch dann der Schock: Der Elfer musste wiederholt werden, weil ein Spanier zu früh in den Strafraum hingeingerannt war! Beim zweiten Anlauf zeigte auch der Real-Mittelfeldstratege Nerven. Paraguays Keeper Villar parierte, ließ die Kugel aber nur abklatschen. Fabregas war als erster zur Stelle, doch wurde von “Elfmeter-Töter” Villar regelwidrig von den Beinen geholt. Der dritte Elferpfiff blieb jedoch aus - die Zuschauer im Stadion und vor den Fernsehern hatten erst einmal wieder Zeit zum Durchatmen.

Villa-Tor: Dusel für den Europameister

Als alles auf eine Verlängerung hinauslief, war plötzlich “Torphantom” David Villa zur Stelle. Das Villa-Tor reiht sich in die lange Schlange der kuriosen Treffer bei dieser WM ein: Zuerst traf der eingewechselte Pedro nur den rechten Torwartpfosten, Villa staubte aus kürzester Distanz ab - traf aber zuerst auch nur den gegenüberliegenden Alumiumbalken, bevor der Ball von rechten Innenpfosten letztlich doch ins Netz sprang!

“Deutschland hat eine gewaltige Mannschaft.”

Spanien trifft durch den Last-Minute-Sieg gegen Paraguay am 7. Juli in Durban auf die deutsche Elf. “Jetzt müssen wir an Deutschland denken, das derzeit eine gewaltige Mannschaft hat”, gestand sogar Torwart-Ikone Iker Casillas ein. Nach dem 4:0-Kantersieg gegen Argentinien zittert die ganze Fußball-Welt vor den WM-Helden Müller & Co. - doch die Spanier werden wohl zur größten Hürde auf dem Weg zum vierten WM-Stern avancieren. “Wir haben unser Potenzial heute nicht ganz abgerufen”, wusste auch Spaniens Coach Vicente del Bosque, “Man kann diesen Moment genießen, aber jetzt geht es weiter.”
Quelle: www.fussball-extreme.de

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Magnetic Man - I Need Air (YouTube)

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Deutschland - Argentinien
Nie war Irren schöner
Vor WM-Beginn hätte unser Pate Moritz Müller-Wirth einen Erfolg wie gegen Argentinien nicht für möglich gehalten. Jetzt freut er sich über die Floskel: "Im Halbfinale ist alles möglich!"

Auch Paten können irren. Ehrenvolles Ausscheiden nach dem Viertelfinale, so lautete unsere Prognose, um die uns die Online-Redaktion vor Beginn des Turniers gebeten hatte. Und, um ehrlich zu sein, da schwang bereits eine gute Portion Hoffnung mit, patenschaftlicher good-will, gewissermaßen. Und jetzt, nach diesem, ach, was soll man sagen... Deutschland ist im Halbfinale. 4:0 gegen Argentinien.
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Mit Bastian Schweinsteiger in seiner Rolle als Messi plus, mit Arne Friedrich, der die fünf besten Spiele seiner Karriere macht – eines nach dem anderen und im 77. Länderspiel sein erstes Tor in der Nationalelf erzielt, das 3:0 gegen Argentinien, in Worten: drei zu null. Mit Miroslav Klose, der eine Formkurve aufweist, die jeder Geometrie spottet. Mit Thomas Müller, der nicht nur in Art und Umfang des Toreschießens seinen Namensvetter Gerd imitiert, sondern inzwischen auch in Art und Weise der Vorbereitung, nämlich im Sitzen.

Mit Sami Khedira, dem eine glanzvolle Zukunft vorhergesagt werden kann, als Ballack 2.0, mit Lukas Podolski, der am besten nur noch in der Nationalelf auflaufen sollte, mit per Per Mertesacker, der stillen Stütze, mit Manuel Neuer, dem Torwart-Netzer, mit Mesut Özil, dem Intervall-Regisseur, überragend gegen Australien, untergetaucht gegen Serbien, Matchwinner gegen Ghana und England, etwas überfordert gegen Argentinien und nun gegen Spanien oder Paraguay im Halbfinale. Sie wissen schon, überragend gegen Spanien oder Paraguay, jede Wette.

Und mit Philipp Lahm, dem Kapitän, dem einzigen Verteidiger auf dem Planeten, der auf der linken wie auf der rechten Seite Weltklasse spielt. Und mit einem Trainer, der im vergangenen Patenbericht schon ultimative Lobeshymnen erhalten hat. Mit einem Trainer Joachim Löw also, der wohl eine noch steilere Karriere gemacht hat, als alle seine Spieler zusammen. Deutschland ist im Halbfinale. Im Interview mit der ZEIT hatte Philipp Lahm gesagt: "Ab dem Halbfinale ist alles möglich." Wir haben das als Floskel gegeißelt. Auch Paten können irren. Nie war Irren schöner! Für Mittwoch: keine Prognosen!
Quelle: www.zeit.de

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Heul doch nicht Argentinien (YouTube)


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Viertelfinale 2a/2
Deutschland einig Zauberland
Deutschland - Argentinien 4:0

Die DFB-Elf demontiert im Viertelfinale dank einer taktischen Meisterleistung auch die argentinische Nationalmannschaft und schwingt sich durch das 4:0 zum WM-Favoriten auf.

Keiner leidet so schön wie Diego Maradona, der Trainer der argentinischen Nationalmannschaft, aber dieses Mal hatte er wahrlich Grund zum Trauern. Sein Team war nicht einfach nur besiegt, es war gedemütigt worden von der deutschen Mannschaft. Thomas Müller, zweimal Miroslav Klose sowie Arne Friedrich mit seinem allerersten Länderspieltor schickten mit Argentinien die nächste große Fußballnation in ein Meer aus Tränen. Anders als beim Achtelfinalgegner England herrscht an der Klasse Argentiniens jedoch kaum ein Zweifel, weshalb die DFB-Elf in dieser Verfassung als Favorit auf den Weltmeistertitel gelten muss.

Das Spiel hatte seine Energie ja schon vor dem Spiel entfaltet, spätestens nachdem sich Bastian Schweinsteiger Hufe scharrend an der nickeligen Spielweise der Argentinier gerieben hatte. Aber dann wurde diese Energie, die sich seit dem Viertelfinale 2006 vor allem bei den damals geschlagenen Argentiniern aufgestaut hatte, von den Deutschen direkt hinein getragen in die ersten Minuten. Nein, sie wurde umgewandelt in eine Dynamik und Wucht, die selbst den kräftigen Maradona früh von seinem Sitz riss.



Lukas Podolski entlarvte Nicolas Otamendi als hüftsteifen Rechtsverteidiger; den Freistoß schnippelte Schweinsteiger auf den Kopf des Strafraumanarchisten Thomas Müller. Argentinien, offenbar noch in der Gewissheit schwelgend, die feineren Füße zu besitzen, pennte. Müllers Kopfball entblößte nach nicht einmal drei Minuten die argentinische Abwehr als Schwachstelle und befeuerte die deutschen Fanpartys in sommerlicher Gluthitze um ein paar weitere Grad.

Im Netz gefangen

0:1-Rückstand. Das war ein neues Gefühl, mit dem sich die nominell überlegene Mannschaft erst einmal abfinden musste und sie tat sich offensichtlich schwer damit. Otamendi versuchte es mit einem Tritt, der prompt mit Gelb geahndet wurde. Doch wo war die gefürchtete argentinische Offensive? Regelrecht abgeschnürt wurden die Angreifer Lionel Messi, Gonzalo Higuaín, Carlos Tévez. Mal schwirrten die Deutschen fliegengleich um isolierte Gegenspieler in Blau-Weiß umher, mal spannten sie ein Netz auf, in dem sich die Argentinier verhedderten. Miroslav Klose hätte bei einem der schnellen deutschen Vorstöße gar ein zweites Tor nachlegen können, vielleicht sogar müssen, nachdem Müller im Strafraum aufgelegt hatte.

Das junge Deutschland wirkte reifer, besser organisiert und früh durfte sich der besonnene Schwarzwälder Joachim Löw als Sieger fühlen im Trainerduell gegen das einstige Ballgenie Maradona, den ewigen Diego, von dem man zuvor nicht so recht wusste, ob er ein genialischer Motivator ist oder doch nur ein Maskottchen. Für ihn wie für Messi, den großartigen Wuselkicker, war es eine der größten Niederlagen ihrer Karriere. Ihre Idee von Fußball wurde erstickt im vom überragenden Schweinsteiger beherrschten Mittelfeld.

Nun lassen sich eine Mannschaft von der Klasse Argentinien und ein Spieler von der Klasse Messis vielleicht zähmen, aber sie über 90 oder gar 120 Minuten komplett zu kontrollieren: unmöglich. Die Energie, sie schien am Ende der ersten Halbzeit zurückzukehren in die Beine und Köpfe des Favoriten. Towart Manuel Neuer bestand die ersten Prüfungen, was ihm Sicherheit gab, die ihm nur nutzen konnte. Denn als Argentinien aus der Kabine kam, startete es mit der gleichen Wucht wie die Deutschen in der ersten Halbzeit. Angel di Maria verfehlte das Gehäuse nur knapp, Per Mertesacker warf sich in einen Schuss von Tévez (54.).



Er war jetzt zu spüren, der Wille Argentiniens, diese Schmach von 2006 endlich zu tilgen, selbst Tévez eilte in die eigene Hälfte zurück, half aus, wenn die Deutschen ihre seltener werden Angriffe initiierten. Argentiniens Spieler rannten, jeder Schritt schien zu sagen: Nein, nicht schon wieder gegen diese Teutonen, die vielleicht die Engländer ausschalten können, aber doch nicht uns! Doch die Frage war: Wie viel Kraft steckt in dieser argentinischen Mannschaft, was hatte diese junge deutsche Mannschaft dagegen zu halten?

Spießrutenlauf für Argentinien

Wenn dieses Turnier etwas gelehrt hat, dann dass diese deutsche Mannschaft voller Überraschung steckt, dass man sie nie aus den Augen lassen darf, vor allem nicht diesen langen, dünnen Müller. Im Liegen bugsierte er einen Ball zu Lukas Podolski, den ewigen Poldi, von dem man nicht wusste , ob er es irgendwann lernt, nicht aus jeder Lage den Ball gen Tor zu prügeln. Doch selbst an ihm ist der Reifeprozess der Mannschaft nicht spurlos vorbei gegangen. Er bediente Miroslav Klose, der gar nicht anders konnte, als den Ball zum 2:0 in Tor zu stolpern, seinem 51. im 100. Länderspiel (68.).

Jetzt machte sich Deutschland daran, Argentinien den gleichen Weg zu bereiten wie England: einen Spießrutenlauf in Richtung Heimat. Schweinsteiger, vor Urzeiten einmal Schweini genannt, bediente Arne Friedrich, der seinen einsamen Rekord beendete und in seinem 77. Länderspiel sein erstes Länderspieltor erzielte (74.). Klose setzte nach einer Flanke Özils den Schlusspunkt zum 4:0 (89.).

Für Deutschland geht die Party weiter. Adios, Diego.
Quelle: www.sueddeutsche.de

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Schland o Schland - Fanmeile Berlin

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