CRIZ BLOG 2010

Kylie Minogue veröffentlicht ihr 11tes Studioalbum in über 20 Jahren - und macht da weiter wo sie 2000 mit ihrem Comeback "Light years" angefangen hat. Sie liefert eine Handvoll weichgespühlter Popsongs im angenehmen Uptempo. Dabei ist es wie mit einem durchschnittlichen Album der Pet Shop Boy: die Nummern hinterlassen ein durchgehend unanstrengendes Wohlgefühl - zu seicht um zu nerven, jedoch ohrwurmig genug um zu bleiben. Aber auch wenn Highlights wie "Get Outta My Way", "Illusion" oder "Cupid Boy " bei mehrfachem Hören noch wachsen, die wirklich überzeugenden Monster Tunes fehlen irgendwie. So kuschelt sich der gesamte Longplayer unaufdringlich vor sich hin, ohne einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Trotzdem ist "Aphrodite" ein mehr als solides Album, das allerdings kaum den verlorenen Boden vom schwer verdaulichen Vorgänger "X" wieder gutmachen kann.

Nachdem Gott Adam und Eva aus dem Paradies hinausgeschmissen hatte, durften Adam und Steve in Eden einziehen. Voll von boshaftem Neid schrieben Adam und Eva ein Buch, damit die Nachwelt erfahre, dass der Mann nicht beim Manne liegen darf: die Bibel. - So lautet die freche Handlung des «Big Gay Musicals», für welches gerade die Proben am Off-Broadway laufen. Die beiden schwulen Hauptdarsteller Paul und Eddie könnten unterschiedlicher nicht sein: Paul hat die Nase voll von Beziehungen und geniesst ein ausschweifendes Sexleben - der brave Eddie hingegen ist noch nicht mal bei seinen Eltern geoutet.



"Big Gay Musical" ist ein überaus flotter Genre-Film mit grandios überzeichneten Storylines, sympatischen (und fraglos gutaussehenden) Hauptdarstellern sowie schmissigen Musik-Beiträgen, die genau auf Handlung und Situation abgestimmt sind. Äusserst geschickt vermischen sich dabei immer mehr die Bühnen-Handlung und der reelle Parallelplot. Aus dem Mini-Budget und einer kitschig-sentimentalen Mischung der zu erwartenden Klischees macht man einen fast schon altmodischen Party- und Wohlfühlfilm der etwas anderen Art, bei dem auch böse Seitenhiebe in Richtung von Religionswahn und Aids-Hysterie nicht zu kurz kommen.
Bewertung: 7/10