Dienstag, 6. Juli 2010
Niels Arden Oplevs 'Der Traum' (2006)
Dänemark, Ende der 60er Jahre: Das Leben von Frits (Janus Dissing Rathke) verändert sich für immer, als er eine verkratzte Schallplatte mit Martin Luther Kings Rede "I have a dream" anhört. Frits verfolgt auf dem ersten Fernseher der Familie die Protestbewegung der 68er Jahre und die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. Er ist begeistert von Rock'n'Roll, seinem neuen Hippie-Lehrer und der Aufbruchsstimmung einer ganzen Generation. Doch sein Glaube an Gerechtigkeit gerät ins Wanken, als er Opfer der brutalen Wutattacken des Schuldirektors Lindum-Svensson (Bent Mejding) wird. Frits benennt sich in Martin um - und beginnt zu träumen: von einer Schule ohne Angst. Seine glühende Bewunderung für Martin Luther King gibt im die Kraft zur Rebellion gegen die scheinbar unanfechtbare Obrigkeit. Dabei wird nicht nur sein Mut auf eine harte Probe gestellt, sondern auch seine Eltern, Mitschüler und Lehrer werden gezwungen, Stellung zu beziehen.

"Drømmen" ist ein dänischer Kinderfilm, der gleichwohl harmlos wie auch herzlich daherkommt. Er bedient sich der Freiheitsrede von Martin Luther King und macht sie zum Motiv für den ungewollten Rebellen Frits, der sich gegen Gewalt an seiner Schule durchsetzen muss. Dass er sich dabei auf die Musik aber auch auf einen modernen Lehrer verlassen kann, erinnert nicht zuletzt an Genrefilme wie "Club der toten Dichter". Das mag nicht unbedingt jedermanns Sache sein, da es sich immer noch um einen Film für Kinder handelt - allerdings um einer der tiefgründigeren.
Bewertung: 7/10


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