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Freitag, 25. Juni 2010
RIP Frank Giering
Tod eines einsamen Spielers
Tod eines einsamen Spielers
crizcgn, 01:38h
Seinen Namen kannten wenige, sein sensibles Gesicht jedoch prägte sich dem Publikum ein: Frank Giering gehörte zu den erfolgreichsten Schauspielern Deutschlands. Der 38-Jährige starb, wie er lebte - allein.
Einer seiner letzten Filme hieß "Keine Angst". Frank Giering spielte einen arbeitslosen Säufer, der sich in einer Hochhaussiedlung am Rande der Stadt bei der Familie einer alleinerziehenden Frau einnistet. Deren Tochter vergewaltigt er an ihrem 14. Geburtstag, ohne Skrupel. Giering spielte einen Mann, der keine Angst hat.
Frank Giering aber hatte Angst. Vor Dreharbeiten, vor der Zukunft, manchmal auch nur vor dem U-Bahn-Fahren. "Die Gefahr, in ein Loch zu fallen, ist immer da", sagte er bei einem Gespräch im Februar, "so wie die Angst davor, wie es weitergeht im Leben." Seine hellblauen Augen blickten ernst, sein markanter Mund mit dem auffälligen Muttermal mühte sich um ein Lächeln.
Wenn die Angst ihn übermannte, floh Giering oft in den Spreewald. Hier genoss er die Ruhe, danach fuhr er zu seiner Mutter nach Magdeburg. Erst vor neun Jahren war er aus seinem Kinderzimmer ausgezogen - und das auch nur, weil sich seine Mutter ihren sehnlichsten Traum erfüllt und eine neue Wohnung, mit Elbblick, gekauft hatte.
Wehmütig hatte er damals sein schmales Kinderzimmer mit den Shakin'-Stevens-Postern geräumt. Ob er im Schulsport versagt hatte, von einem Mädchen abgewiesen worden oder später von Dreharbeiten erschöpft war: Dort, in einer zu DDR-Zeiten luxuriösen Neubauwohnung im Neubaugebiet Magdeburgs, war seine Zuflucht gewesen, 29 Jahre lang. Dort erdete er sich wieder, kam runter von seinen Höhenflügen als erfolgreicher Schauspieler.
Giering, schüchtern und introvertiert, berauschte sich an seinem Beruf. Im Alter von 14 Jahren hatte er als Komparse mal einen Butler gespielt. "Ich kam mir vor wie ein Megastar", kommentierte er diese Erfahrung.
Zweimal schmiss er die Schauspielschule
Frank Giering wollte unbedingt Schauspieler werden - auch, so erzählte er es, weil er glaubte, in diesem Beruf müsse man nur am Abend im Theater arbeiten. Ausschlafen, den Tag verbummeln, abends im Rampenlicht stehen - was sollte es Erfüllenderes geben? Die Wirklichkeit traf ihn anfangs hart. Zwei Schauspielschulen verließ er freiwillig, die Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam im November 1989, die Westfälische Schauspielschule in Bochum 1991.
Er liebte die Bühne, aber nicht die Ausbildung. "Da musste man nackt in Unterhosen die Geburt nachspielen oder mit einem Stuhl in den Raum der Erinnerung gehen und dort 'Hänschen Klein' singen. Eine Schülerin bekam dabei einen Heulkrampf, eine andere zerdepperte den Stuhl und schlug ihn kurz und klein." Er habe sich wie in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie gefühlt.
Giering spielt am Staatstheater Cottbus und wird für einen Film entdeckt. Seine erste Rolle vor der Kamera ist gleich eine Hauptrolle: Der 23-jährige Giering spielt in "Der Verräter" den 18-jährigen Paul Simonischek, einen haltlosen Jugendlichen, der im Rahmen seines Selbstfindungsprozesses ins rechtsradikale Lager abdriftet. Der österreichische Filmemacher Michael Haneke ist begeistert von Giering und bucht ihn 1997 für seinen Film "Funny Games". Giering liebt das Spiel mit der Kamera mehr als das im Scheinwerferlicht auf Bühnenbrettern. Er ist ein Minimalist, ideal für den Film. Die Rolle des psychopathischen, gnadenlosen Killers ist sein Durchbruch, fortan wird der Magdeburger mit Rollenangeboten überhäuft.
Absolute Giganten (1999)
Aus der Ferne hatte es so leicht ausgesehen, das Berühmtsein. Und plötzlich kommen all die tollen Engagements, das Leben aber bleibt dasselbe - mit dieser ewigen Angst. Er habe immer Existenzängste gehabt, sagte er einmal. "Wenngleich die Angst, irgendwann nicht mehr spielen zu dürfen, um ein Vielfaches größer ist als die, eines Tages ohne einen Cent dazustehen."
Entziehungskur im Harz
Am Set blüht Giering, als pummeliger Teenager von Klassenkameraden als "dicker Willi" gehänselt, auf. Abends mit der Crew einen trinken zu gehen ist ein neues Gefühl für den Einzelgänger. Doch wenn die letzte Klappe fällt am Ende eines Drehs, steht er allein da. Später wird er sagen: "Ich war süchtig nach Anerkennung." Die Leere zwischen den Filmrollen betäubt er mit Alkohol. Im Sommer 2001 checkt Giering in eine Entzugsklinik im Harz ein. Nach sechs Monaten dort führt ihn sein erster Weg nach Magdeburg.
Giering hing an seiner Heimatstadt. Widerwillig bezog er eine Ein-Zimmer-Wohnung mit Kochecke in der Kantstraße in Berlin-Charlottenburg. Seine Agentur hatte den Besichtigungstermin für ihn vereinbart. Giering hatte keine Vergleichsmöglichkeiten, wollte keine Vergleichsmöglichkeiten. Ihm gefiel das Apartment mit Kochecke und Balkon, er zog ein. Nach zwei Jahren räumte er endlich die wenigen Kartons aus und lebte sich ein.
Giering hing an seiner Familie. Gern hätte er selbst eine gehabt. Er freute sich, wenn seine Mutter ihm erzählte, dass sie von Nachbarn auf ihn angesprochen worden sei. Noch mehr aber freute er sich, dass die Mutter nicht weniger stolz war auf seine Schwester, die am Stadtrand Berlins lebt. Einer der wenigen Vorteile der Großstadt, in der er sich heimatlos fühlte, war die Nähe zur Schwester. Trotzdem fuhr er alle sechs, acht Wochen nach Magdeburg zur Mutter, je nachdem, wie es der Drehplan zuließ.
Am meisten jedoch hing Giering an seinem Job. Drei, vier, manchmal gar fünf Filme drehte er pro Jahr, zuletzt "Die Bremer Stadtmusikanten" und "Jerry Cotton". Für kleinere Rollen war sich Giering nicht zu schade, die Leidenschaft am Spiel überwog. Seit 2006 spielte er neben Christian Berkel den Kommissar Henry Weber in der ZDF-Serie "Der Kriminalist". Die Dreharbeiten zur neuen Staffel haben gerade begonnen.
Die Polizei ermittelt im "Todesfall Giering"
Wenn er seine Rollen auswählte, reizten ihn vor allem Figuren mit menschlichen Makeln. Erfolg bedeutete für ihn, "wenn man die Schwächen einer Person so zeichnen kann, dass der Zuschauer für sie Verständnis hat - und den Menschen so akzeptiert, wie er ist". In den vergangenen 16 Jahren spielte Giering in mehr als 50 Filmen mit. Das Leben abseits der Drehorte blieb unwägbar.
Im Spiel war Giering nicht nur ein schlechter Verlierer - er ertrug das Verlieren nicht. Bevor er ein Schachspiel beim BSG Magdeburg versiebte, warf er den König um. Ebenso, erzählte er, handhabe er es bei den Frauen. Nie spreche er eine an, aus Angst, einen Korb zu kassieren. Dass er zwei feste Beziehungen gehabt habe, sei dem Umstand zu verdanken, dass die Frauen ihn angesprochen hätten.
Die Liebe scheiterte an seiner Eifersucht und seinem Einzelgängertum. Giering mied Partys, seit er trocken war. Die Welt, in der sich seine Kollegen tummelten, war ihm oft zu oberflächlich, zu seicht, zu fröhlich. Giering war kein fröhlicher Mensch, er war ein melancholischer. Einer, der an Silvester nicht das neue Jahr feierte, sondern wehmütig dem vergangenen nachhing. In Interviews sprach er über Selbstzweifel und Sorgen.
Giering besaß keinen Computer, keinen Führerschein, nur einen Flachbildfernseher leistete er sich. Manchmal verbrachte er den ganzen Tag vor der Glotze, sah "Air Force One" oder andere Actionstreifen, meist genau das Gegenteil von dem, was er selbst gern spielte. "Es gibt Tage, da kann ich mich meiner Faulheit komplett hingeben", sagte er. "Und es gibt Tage, an denen würde ich mein Leben gern gegen das einer Rollenfigur eintauschen." Vielleicht waren das die Tage, an denen seine Angst besonders groß war.
Frank Giering starb am Mittwochabend in seiner Wohnung. Ein Angehöriger hatte noch den Notarzt alarmiert. Über die Umstände und den Ort des Todes wollte seine Agentur keine Angaben machen. Seine Eltern hätten darum gebeten, die Privatsphäre zu respektieren. Es sei aber kein Freitod gewesen. Die Polizei ermittelt.
Quelle: www.spiegel.de
Einer seiner letzten Filme hieß "Keine Angst". Frank Giering spielte einen arbeitslosen Säufer, der sich in einer Hochhaussiedlung am Rande der Stadt bei der Familie einer alleinerziehenden Frau einnistet. Deren Tochter vergewaltigt er an ihrem 14. Geburtstag, ohne Skrupel. Giering spielte einen Mann, der keine Angst hat.
Frank Giering aber hatte Angst. Vor Dreharbeiten, vor der Zukunft, manchmal auch nur vor dem U-Bahn-Fahren. "Die Gefahr, in ein Loch zu fallen, ist immer da", sagte er bei einem Gespräch im Februar, "so wie die Angst davor, wie es weitergeht im Leben." Seine hellblauen Augen blickten ernst, sein markanter Mund mit dem auffälligen Muttermal mühte sich um ein Lächeln.
Wenn die Angst ihn übermannte, floh Giering oft in den Spreewald. Hier genoss er die Ruhe, danach fuhr er zu seiner Mutter nach Magdeburg. Erst vor neun Jahren war er aus seinem Kinderzimmer ausgezogen - und das auch nur, weil sich seine Mutter ihren sehnlichsten Traum erfüllt und eine neue Wohnung, mit Elbblick, gekauft hatte.
Wehmütig hatte er damals sein schmales Kinderzimmer mit den Shakin'-Stevens-Postern geräumt. Ob er im Schulsport versagt hatte, von einem Mädchen abgewiesen worden oder später von Dreharbeiten erschöpft war: Dort, in einer zu DDR-Zeiten luxuriösen Neubauwohnung im Neubaugebiet Magdeburgs, war seine Zuflucht gewesen, 29 Jahre lang. Dort erdete er sich wieder, kam runter von seinen Höhenflügen als erfolgreicher Schauspieler.
Giering, schüchtern und introvertiert, berauschte sich an seinem Beruf. Im Alter von 14 Jahren hatte er als Komparse mal einen Butler gespielt. "Ich kam mir vor wie ein Megastar", kommentierte er diese Erfahrung.
Zweimal schmiss er die Schauspielschule
Frank Giering wollte unbedingt Schauspieler werden - auch, so erzählte er es, weil er glaubte, in diesem Beruf müsse man nur am Abend im Theater arbeiten. Ausschlafen, den Tag verbummeln, abends im Rampenlicht stehen - was sollte es Erfüllenderes geben? Die Wirklichkeit traf ihn anfangs hart. Zwei Schauspielschulen verließ er freiwillig, die Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam im November 1989, die Westfälische Schauspielschule in Bochum 1991.
Er liebte die Bühne, aber nicht die Ausbildung. "Da musste man nackt in Unterhosen die Geburt nachspielen oder mit einem Stuhl in den Raum der Erinnerung gehen und dort 'Hänschen Klein' singen. Eine Schülerin bekam dabei einen Heulkrampf, eine andere zerdepperte den Stuhl und schlug ihn kurz und klein." Er habe sich wie in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie gefühlt.
Giering spielt am Staatstheater Cottbus und wird für einen Film entdeckt. Seine erste Rolle vor der Kamera ist gleich eine Hauptrolle: Der 23-jährige Giering spielt in "Der Verräter" den 18-jährigen Paul Simonischek, einen haltlosen Jugendlichen, der im Rahmen seines Selbstfindungsprozesses ins rechtsradikale Lager abdriftet. Der österreichische Filmemacher Michael Haneke ist begeistert von Giering und bucht ihn 1997 für seinen Film "Funny Games". Giering liebt das Spiel mit der Kamera mehr als das im Scheinwerferlicht auf Bühnenbrettern. Er ist ein Minimalist, ideal für den Film. Die Rolle des psychopathischen, gnadenlosen Killers ist sein Durchbruch, fortan wird der Magdeburger mit Rollenangeboten überhäuft.
Absolute Giganten (1999)
Aus der Ferne hatte es so leicht ausgesehen, das Berühmtsein. Und plötzlich kommen all die tollen Engagements, das Leben aber bleibt dasselbe - mit dieser ewigen Angst. Er habe immer Existenzängste gehabt, sagte er einmal. "Wenngleich die Angst, irgendwann nicht mehr spielen zu dürfen, um ein Vielfaches größer ist als die, eines Tages ohne einen Cent dazustehen."
Entziehungskur im Harz
Am Set blüht Giering, als pummeliger Teenager von Klassenkameraden als "dicker Willi" gehänselt, auf. Abends mit der Crew einen trinken zu gehen ist ein neues Gefühl für den Einzelgänger. Doch wenn die letzte Klappe fällt am Ende eines Drehs, steht er allein da. Später wird er sagen: "Ich war süchtig nach Anerkennung." Die Leere zwischen den Filmrollen betäubt er mit Alkohol. Im Sommer 2001 checkt Giering in eine Entzugsklinik im Harz ein. Nach sechs Monaten dort führt ihn sein erster Weg nach Magdeburg.
Giering hing an seiner Heimatstadt. Widerwillig bezog er eine Ein-Zimmer-Wohnung mit Kochecke in der Kantstraße in Berlin-Charlottenburg. Seine Agentur hatte den Besichtigungstermin für ihn vereinbart. Giering hatte keine Vergleichsmöglichkeiten, wollte keine Vergleichsmöglichkeiten. Ihm gefiel das Apartment mit Kochecke und Balkon, er zog ein. Nach zwei Jahren räumte er endlich die wenigen Kartons aus und lebte sich ein.
Giering hing an seiner Familie. Gern hätte er selbst eine gehabt. Er freute sich, wenn seine Mutter ihm erzählte, dass sie von Nachbarn auf ihn angesprochen worden sei. Noch mehr aber freute er sich, dass die Mutter nicht weniger stolz war auf seine Schwester, die am Stadtrand Berlins lebt. Einer der wenigen Vorteile der Großstadt, in der er sich heimatlos fühlte, war die Nähe zur Schwester. Trotzdem fuhr er alle sechs, acht Wochen nach Magdeburg zur Mutter, je nachdem, wie es der Drehplan zuließ.
Am meisten jedoch hing Giering an seinem Job. Drei, vier, manchmal gar fünf Filme drehte er pro Jahr, zuletzt "Die Bremer Stadtmusikanten" und "Jerry Cotton". Für kleinere Rollen war sich Giering nicht zu schade, die Leidenschaft am Spiel überwog. Seit 2006 spielte er neben Christian Berkel den Kommissar Henry Weber in der ZDF-Serie "Der Kriminalist". Die Dreharbeiten zur neuen Staffel haben gerade begonnen.
Die Polizei ermittelt im "Todesfall Giering"
Wenn er seine Rollen auswählte, reizten ihn vor allem Figuren mit menschlichen Makeln. Erfolg bedeutete für ihn, "wenn man die Schwächen einer Person so zeichnen kann, dass der Zuschauer für sie Verständnis hat - und den Menschen so akzeptiert, wie er ist". In den vergangenen 16 Jahren spielte Giering in mehr als 50 Filmen mit. Das Leben abseits der Drehorte blieb unwägbar.
Im Spiel war Giering nicht nur ein schlechter Verlierer - er ertrug das Verlieren nicht. Bevor er ein Schachspiel beim BSG Magdeburg versiebte, warf er den König um. Ebenso, erzählte er, handhabe er es bei den Frauen. Nie spreche er eine an, aus Angst, einen Korb zu kassieren. Dass er zwei feste Beziehungen gehabt habe, sei dem Umstand zu verdanken, dass die Frauen ihn angesprochen hätten.
Die Liebe scheiterte an seiner Eifersucht und seinem Einzelgängertum. Giering mied Partys, seit er trocken war. Die Welt, in der sich seine Kollegen tummelten, war ihm oft zu oberflächlich, zu seicht, zu fröhlich. Giering war kein fröhlicher Mensch, er war ein melancholischer. Einer, der an Silvester nicht das neue Jahr feierte, sondern wehmütig dem vergangenen nachhing. In Interviews sprach er über Selbstzweifel und Sorgen.
Giering besaß keinen Computer, keinen Führerschein, nur einen Flachbildfernseher leistete er sich. Manchmal verbrachte er den ganzen Tag vor der Glotze, sah "Air Force One" oder andere Actionstreifen, meist genau das Gegenteil von dem, was er selbst gern spielte. "Es gibt Tage, da kann ich mich meiner Faulheit komplett hingeben", sagte er. "Und es gibt Tage, an denen würde ich mein Leben gern gegen das einer Rollenfigur eintauschen." Vielleicht waren das die Tage, an denen seine Angst besonders groß war.
Frank Giering starb am Mittwochabend in seiner Wohnung. Ein Angehöriger hatte noch den Notarzt alarmiert. Über die Umstände und den Ort des Todes wollte seine Agentur keine Angaben machen. Seine Eltern hätten darum gebeten, die Privatsphäre zu respektieren. Es sei aber kein Freitod gewesen. Die Polizei ermittelt.
Quelle: www.spiegel.de
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Spieltag 14 - Gruppe E
crizcgn, 00:39h
3. Spieltag Gruppe E:
Dänemark - Japan 1:3
Kamerun - Niederlande 1:2
Gruppe E Sp S U N ET GT +/- P
Niederlande 3 3 0 0 5 1 +4 9
Japan 3 2 0 1 4 2 +2 6
Dänemark 3 1 0 2 3 6 -3 3
Kamerun 3 0 0 3 2 5 -3 0
Japan schlägt mit Dänemark den direkten Konkurrenten um den Aufstieg 3:1. Die Niederlande - bereits vor der letzten Runde fix qualifiziert - feiern gegen Kamerun mit 2:1 den dritten Sieg im dritten Spiel.
Japan hat am Donnerstag als 13. Mannschaft den Einzug ins Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika geschafft. Die Asiaten siegten in Rustenburg gegen Dänemark mit 3:1 (2:0) und sicherten sich damit Rang zwei in Gruppe E.
Der Gruppensieg ging an die schon zuvor aufgestiegenen Niederländer, die sich in Kapstadt gegen das punktlose Schlusslicht Kamerun mit 2:1 (1:0) durchsetzten. Die "Oranjes" bekommen es nun am Montag in Durban mit der Slowakei zu tun, die Japaner treffen am Dienstag in Pretoria auf Paraguay.
Dänemark - Japan 1:3
Kamerun - Niederlande 1:2
Gruppe E Sp S U N ET GT +/- P
Niederlande 3 3 0 0 5 1 +4 9
Japan 3 2 0 1 4 2 +2 6
Dänemark 3 1 0 2 3 6 -3 3
Kamerun 3 0 0 3 2 5 -3 0
Japan schlägt mit Dänemark den direkten Konkurrenten um den Aufstieg 3:1. Die Niederlande - bereits vor der letzten Runde fix qualifiziert - feiern gegen Kamerun mit 2:1 den dritten Sieg im dritten Spiel.
Japan hat am Donnerstag als 13. Mannschaft den Einzug ins Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika geschafft. Die Asiaten siegten in Rustenburg gegen Dänemark mit 3:1 (2:0) und sicherten sich damit Rang zwei in Gruppe E.
Der Gruppensieg ging an die schon zuvor aufgestiegenen Niederländer, die sich in Kapstadt gegen das punktlose Schlusslicht Kamerun mit 2:1 (1:0) durchsetzten. Die "Oranjes" bekommen es nun am Montag in Durban mit der Slowakei zu tun, die Japaner treffen am Dienstag in Pretoria auf Paraguay.
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Spieltag 14 - Gruppe F
crizcgn, 20:15h
3. Spieltag Gruppe F:
Slowakei - Italien 2:1
Paraguay - Neuseeland 0:0
Gruppe F Sp S U N ET GT +/- P
Paraguay 3 1 2 0 3 1 +2 5
Slowakei 3 1 1 1 4 5 -1 4
Neuseeland 3 0 3 0 2 2 0 3
Italien 3 0 2 1 4 5 -1 2
Der Weltmeister hat fertig
Die kleine Slowakei schockt die Fußball-Großmacht Italien: Nach dem 3:2 stehen die Osteuropäer im Achtelfinale und die Südeuropäer vor einem dringenden Neuaufbau. Noch nie zuvor wurden die Italiener Gruppenletzter.
Nach dem ehemaligen Weltmeister Frankreich hat sich am Donnerstagnachmittag auch Titelverteidiger Italien ruhmlos von der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika verabschiedet. Die Mannschaft von Trainer Marcelo Lippi unterlag im Ellis Park vor 53.000 Zuschauern dem großen Außenseiter Slowakei mit 2:3 und muss nun schon nach der Vorrunde nach Hause in den Urlaub reisen. In einer erst gegen Ende dramatischen Begegnung nutzte den Italienern auch ein leidenschaftlicher Endspurt mit den Treffern von di Natale (81. Minute) und Quagliarella (90.) nichts mehr. Die beiden Treffer des ehemaligen Nürnbergers Vittek (25. und 73.) und die Zugabe von Kopunek (89.) wogen zu schwer. Während die Squadra Azzurra, wie peinlich, nur Letzte der Gruppe F wurde, freuten sich die Mittelosteuropäer königlich über Platz zwei. „Nach der Geburt meines Sohnes ist das der beste Tag in meinem Leben. Alle Slowaken sind heute glücklich“, sagte Trainer Vladimir Weiss. Die Slowaken haben es nun am Montag in Durban mit dem Sieger der Gruppe E zu tun.
Für Italien indes ist die WM nicht mehr mit irgendeiner Art von Vorfreude verbunden. „Ich übernehme die volle Verantwortung, für das was heute passiert ist“, sagte Marcello Lippi. „Das war so ein wichtiges Spiel. Wenn die Mannschaft nicht in der Lage ist, ihr gesamtes Können zu zeigen, dann war der Trainer nicht in der Lage, das Beste aus ihnen heraus zu holen. Es tut mir furchtbar leid, dass meine Arbeit so endet.“ Früher waren die Italiener zumindest Minimalisten, die oft genug Maximales herausholten. Diesmal genügte der Weltmeister von 2006 nicht einmal mehr minimalen Anforderungen bei seinen 45 Minuten lang durchwegs untauglichen Versuchen, aktiv am Erreichen des Achtelfinales zu arbeiten.
De Rossis Fehlpass ermöglicht das 0:1
Italien präsentierte sich am Donnerstagnachmittag im Ellis Park eine Halbzeit lang als Weltmeister der Armut: keine Phantasie, keine Qualität, keine Willenskraft schien mehr in dieser seit langem schwächsten Squadra Azzurra zu stecken. Gennaro Gattuso, vor vier Jahren noch der vielleicht weltbeste Abräumer auf der Sechserposition, wirkte wie eine schlechte Kopie des Bremer Altnationalspielers Torsten Frings; Kapitän Fabio Cannavaro erinnerte nur noch im Aussehen an den herausragenden Innenverteidiger der WM in Deutschland; Gianluca Zambrotta, auch er einst ein Champion, dilettierte auf der rechten Seite. Bis auf Torwart Marchetti und den quirligen Angreifer di Natale genügte kein Italiener den hohen Ansprüchen.
Symptomatisch war deshalb das 1:0 für die Slowaken. De Rossi ermöglichte den Treffer des früheren Nürnberger Stürmers Robert Vittek durch einen abenteuerlichen Fehlpass. Kucka begriff ihn als Steilvorlage zum Glück, bediente Vittek, und gegen dessen platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze hatte Marchetti keine Abwehrchance. Die Slowakei, mit der vor diesem letzten Spieltag der Gruppe F vorher fast niemand gerechnet hatte, stand plötzlich auf Platz zwei der Tabelle und damit dicht vor dem Sprung in die Runde der letzten 16. Das Team von Trainer Vladimir Weiss hatte sich die Halbzeitführung dank guter Balleroberungen im Mittelfeld und der stärkeren Durchschlagskraft verdient.
Skrtel rettet auf der Linie
Italien dagegen musste auf eine zweite Halbzeit hoffen, die mit dem ersten Durchgang nicht vergleichbar sei. Schließlich hatte ihr fassungs- und reglos in der Mixed Zone verharrender Weltmeistertrainer Marcello Lippi vor dem Spiel nach zwei Unentschieden gegen Paraguay und Neuseeland die Wende zum Besseren verheißen. „Seien Sie nicht überrascht, wenn dieses Team plötzlich hervorragenden Fußball spielt und ins Rollen kommt.“ In der ersten Halbzeit überraschten die Italiener allerdings ausschließlich negativ.
Lippi reagierte zur Pause und brachte in Quagliarella (anstelle von Gattuso) einen dritten Stürmer sowie in Maggio (für Criscito) einen neuen Außenverteidiger. Doch allein der Mann, der nach wochenlanger Wadenverletzung zehn Minuten später in das Team des ablösungsreifen Weltmeisters zurückkehrte, verkörperte Italiens letzte Hoffnung. Andrea Pirlos Comeback wurde von den Tifosi stürmisch begrüßt - und das nach einer vergleichsweise lausigen Saison, die der langhaarige Spielmacher des AC Mailand im schmalen Kreuz hat. Auch Pirlo war 2006 auf der Höhe seiner Schaffenskraft - es scheint schon eine Ewigkeit her.
Dramatische Schlussphase
Immerhin kam mit Pirlo ein Hauch von Struktur in das vorher ziellos anmutende Gekicke der Spieler vom Stiefel. Quagliarella bot sich eine große Chance, doch sein Schuss wurde von Skrtel auf der Linie abgeblockt (67.). Und dann schlug noch einmal Vittek (73.) mit seinem zweiten Tor des Tages und dem dritten im Turnier zu. Nach Hamsiks Vorlage kam Chiellini zu spät, nicht aber der Instinktfußballer Vittek, der den Ball im laufen mitnahm und lässig ins Tor schob.
Damit hatte sich das Kapitel des unscheinbaren Weltmeisters bei diesen Titelkämpfen schon nach der Vorrunde erledigt, mochte auch Italien in der dramatischen Schlussphase durch di Natale (81.) auf 1:2 und durch Quagliarella (90.) nach Kopuneks 3:1 (89.) noch einmal Hoffnungen geschöpft haben. Nun also kann der 62 Jahre alte Lippi entweder seinen Ruhestand in Viareggio am Thyrrenischen Meer genießen oder noch ein paar Petrodollar mehr in Dubai verdienen. Nachfolger Cesare Prandelli muss wie sein französischer Kollege Laurent Blanc nach dieser für Italien blamablen WM ganz von vorn anfangen, damit die Squadra Azzurra irgendwann wieder mit maximalem Minimalistenfußball glänzt.
Quelle: www.faz.net
Slowakei - Italien 2:1
Paraguay - Neuseeland 0:0
Gruppe F Sp S U N ET GT +/- P
Paraguay 3 1 2 0 3 1 +2 5
Slowakei 3 1 1 1 4 5 -1 4
Neuseeland 3 0 3 0 2 2 0 3
Italien 3 0 2 1 4 5 -1 2
Der Weltmeister hat fertig
Die kleine Slowakei schockt die Fußball-Großmacht Italien: Nach dem 3:2 stehen die Osteuropäer im Achtelfinale und die Südeuropäer vor einem dringenden Neuaufbau. Noch nie zuvor wurden die Italiener Gruppenletzter.
Nach dem ehemaligen Weltmeister Frankreich hat sich am Donnerstagnachmittag auch Titelverteidiger Italien ruhmlos von der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika verabschiedet. Die Mannschaft von Trainer Marcelo Lippi unterlag im Ellis Park vor 53.000 Zuschauern dem großen Außenseiter Slowakei mit 2:3 und muss nun schon nach der Vorrunde nach Hause in den Urlaub reisen. In einer erst gegen Ende dramatischen Begegnung nutzte den Italienern auch ein leidenschaftlicher Endspurt mit den Treffern von di Natale (81. Minute) und Quagliarella (90.) nichts mehr. Die beiden Treffer des ehemaligen Nürnbergers Vittek (25. und 73.) und die Zugabe von Kopunek (89.) wogen zu schwer. Während die Squadra Azzurra, wie peinlich, nur Letzte der Gruppe F wurde, freuten sich die Mittelosteuropäer königlich über Platz zwei. „Nach der Geburt meines Sohnes ist das der beste Tag in meinem Leben. Alle Slowaken sind heute glücklich“, sagte Trainer Vladimir Weiss. Die Slowaken haben es nun am Montag in Durban mit dem Sieger der Gruppe E zu tun.
Für Italien indes ist die WM nicht mehr mit irgendeiner Art von Vorfreude verbunden. „Ich übernehme die volle Verantwortung, für das was heute passiert ist“, sagte Marcello Lippi. „Das war so ein wichtiges Spiel. Wenn die Mannschaft nicht in der Lage ist, ihr gesamtes Können zu zeigen, dann war der Trainer nicht in der Lage, das Beste aus ihnen heraus zu holen. Es tut mir furchtbar leid, dass meine Arbeit so endet.“ Früher waren die Italiener zumindest Minimalisten, die oft genug Maximales herausholten. Diesmal genügte der Weltmeister von 2006 nicht einmal mehr minimalen Anforderungen bei seinen 45 Minuten lang durchwegs untauglichen Versuchen, aktiv am Erreichen des Achtelfinales zu arbeiten.
De Rossis Fehlpass ermöglicht das 0:1
Italien präsentierte sich am Donnerstagnachmittag im Ellis Park eine Halbzeit lang als Weltmeister der Armut: keine Phantasie, keine Qualität, keine Willenskraft schien mehr in dieser seit langem schwächsten Squadra Azzurra zu stecken. Gennaro Gattuso, vor vier Jahren noch der vielleicht weltbeste Abräumer auf der Sechserposition, wirkte wie eine schlechte Kopie des Bremer Altnationalspielers Torsten Frings; Kapitän Fabio Cannavaro erinnerte nur noch im Aussehen an den herausragenden Innenverteidiger der WM in Deutschland; Gianluca Zambrotta, auch er einst ein Champion, dilettierte auf der rechten Seite. Bis auf Torwart Marchetti und den quirligen Angreifer di Natale genügte kein Italiener den hohen Ansprüchen.
Symptomatisch war deshalb das 1:0 für die Slowaken. De Rossi ermöglichte den Treffer des früheren Nürnberger Stürmers Robert Vittek durch einen abenteuerlichen Fehlpass. Kucka begriff ihn als Steilvorlage zum Glück, bediente Vittek, und gegen dessen platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze hatte Marchetti keine Abwehrchance. Die Slowakei, mit der vor diesem letzten Spieltag der Gruppe F vorher fast niemand gerechnet hatte, stand plötzlich auf Platz zwei der Tabelle und damit dicht vor dem Sprung in die Runde der letzten 16. Das Team von Trainer Vladimir Weiss hatte sich die Halbzeitführung dank guter Balleroberungen im Mittelfeld und der stärkeren Durchschlagskraft verdient.
Skrtel rettet auf der Linie
Italien dagegen musste auf eine zweite Halbzeit hoffen, die mit dem ersten Durchgang nicht vergleichbar sei. Schließlich hatte ihr fassungs- und reglos in der Mixed Zone verharrender Weltmeistertrainer Marcello Lippi vor dem Spiel nach zwei Unentschieden gegen Paraguay und Neuseeland die Wende zum Besseren verheißen. „Seien Sie nicht überrascht, wenn dieses Team plötzlich hervorragenden Fußball spielt und ins Rollen kommt.“ In der ersten Halbzeit überraschten die Italiener allerdings ausschließlich negativ.
Lippi reagierte zur Pause und brachte in Quagliarella (anstelle von Gattuso) einen dritten Stürmer sowie in Maggio (für Criscito) einen neuen Außenverteidiger. Doch allein der Mann, der nach wochenlanger Wadenverletzung zehn Minuten später in das Team des ablösungsreifen Weltmeisters zurückkehrte, verkörperte Italiens letzte Hoffnung. Andrea Pirlos Comeback wurde von den Tifosi stürmisch begrüßt - und das nach einer vergleichsweise lausigen Saison, die der langhaarige Spielmacher des AC Mailand im schmalen Kreuz hat. Auch Pirlo war 2006 auf der Höhe seiner Schaffenskraft - es scheint schon eine Ewigkeit her.
Dramatische Schlussphase
Immerhin kam mit Pirlo ein Hauch von Struktur in das vorher ziellos anmutende Gekicke der Spieler vom Stiefel. Quagliarella bot sich eine große Chance, doch sein Schuss wurde von Skrtel auf der Linie abgeblockt (67.). Und dann schlug noch einmal Vittek (73.) mit seinem zweiten Tor des Tages und dem dritten im Turnier zu. Nach Hamsiks Vorlage kam Chiellini zu spät, nicht aber der Instinktfußballer Vittek, der den Ball im laufen mitnahm und lässig ins Tor schob.
Damit hatte sich das Kapitel des unscheinbaren Weltmeisters bei diesen Titelkämpfen schon nach der Vorrunde erledigt, mochte auch Italien in der dramatischen Schlussphase durch di Natale (81.) auf 1:2 und durch Quagliarella (90.) nach Kopuneks 3:1 (89.) noch einmal Hoffnungen geschöpft haben. Nun also kann der 62 Jahre alte Lippi entweder seinen Ruhestand in Viareggio am Thyrrenischen Meer genießen oder noch ein paar Petrodollar mehr in Dubai verdienen. Nachfolger Cesare Prandelli muss wie sein französischer Kollege Laurent Blanc nach dieser für Italien blamablen WM ganz von vorn anfangen, damit die Squadra Azzurra irgendwann wieder mit maximalem Minimalistenfußball glänzt.
Quelle: www.faz.net
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crizcgn, 06:40h
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MEINE ABSOLUTE NUMMER 1 ... 18.06.1988
MEINE ABSOLUTE NUMMER 1 ... 18.06.1988
crizcgn, 06:09h
MEINE ABSOLUTE NUMMER 1 ... am 18.06.1988
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