Samstag, 23. Januar 2010
Woody Harrelson in 'Zombieland'


Wie überlebt man in einer Welt, die von Zombies überrannt wird? Zwei Männer, die gegensätzlicher nicht sein könnten, scheinen die passende Antwort auf diese schwierige Frage gefunden zu haben. Columbus (Jesse Eisenberg) ist zwar ein totales Weichei, aber konnte dennoch bislang alle Angriffe erfolgreich abwehren, weil er sich immer strikt an seine „47 Überlebensregeln für Zombieland“ gehalten hat. Als einer der letzten Nicht-Zombies in seiner von Untoten besetzen Heimatstadt trifft der überängstliche Columbus auf Tallahassee (Woody Harrelson). Der wiederum ist ein richtig harter Hund und hat scheinbar vor so gut wie gar nichts Angst. Gemeinsam wollen die beiden ab nun mit allen Zombies kurzen Prozess machen. Doch dabei muss das ungleiche Duo zuerst dem größten Schrecken in die Augen blicken: sich selbst! Auf der Flucht begegnen die beiden Männer zwei weiteren Nicht-Zombies: Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin), die ebenfalls ihren ganz eigenen Weg gefunden haben, sich inmitten des gras-sierenden Chaos zu behaupten. Schon bald müssen sich die Vier jedoch überlegen, was schlimmer ist: Es miteinander auszuhalten oder sich den Zombies zu ergeben?



Ohne lange Vorrede reisst uns Jesse Eisenberg ("Adventureland") als verklemmter Survival-Teenager direkt in die Handlung hinein. Das Aufzählen seiner Überlebensregeln und die bildhafte Verdeutlichung ihrer Wichtigkeit zeigen auch gleich die Richtung der Geschichte auf - gallig blutiger Zombie-Humor. Den hat es in einer derart bissigen Mischung zuletzt in den brillianten Brit-Filmen "Shaun of the Dead" und "Doghouse" gegeben. Wenn hier auch noch Rabiat-Ikone Woody Harrelson ("Natural Born Killers") zum Maschinengewehr greift, dann kann man davon ausgehen, dass sich diese US-Variante auf keinen Fall vor den britischen Kultfilmen verstecken muss. Im Laufschritt hetzt "Zombieland" durch seine absurde Handlung und sorgt dabei immer wieder für unerwartete Wendungen und unschöne Überraschungen. Nur ein Highlight ist dabei der selbstironische Auftritt vom ehemaligen "Ghostbuster" Bill Murray - und sein unrühmlicher Abgang. Aber auch sonst überzeugt die Geschichte mit unglaublich trashigen Ideen, dass ich manches Mal brüllen musste vor Lachen. Da verzeiht man auch einen kurzen Romantic-Hänger im Mittelteil, zumal das Finale im Vergnügungspark, bei dem die beiden Mädels (Emma Stone aus "Superbad" und Hollywoods omnipräsenter Teenager Abigail Breslin aus "Little Miss Sunshine") im "Drop Tower" von einer Horde Untoter belagert werden, alles bisherige noch zu toppen weiss. "Zombieland" ist ein treffsicherer Spass-Splatterer, der mit seinem Erfolg ziemlich schnell als Kult gehandelt wurde, diese Bezeichnung aber auch mit unzähligen brillianten Einfällen zu rechtfertigen weiss. Die Zeichen des liebevollen Edel-Trash stehen dabei ganz klar auf volle Abfahrt - und Anschnallen nicht vergessen (Überlebensregel 4)!
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 8)

Eine ausführliche Kritik auf www.filmstarts.de!

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